Die zukünftige Rolle der Workstation

23.01.2003
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Mit der kommerziellen Verfügbarkeit von Intels 64-Bit-Chips „Itanium“ hat sich die Leistungsfähigkeit der PC-Workstations allerdings verbessert. Hewlett-Packard nutzte als einer der ersten Hersteller die neue Intel-Architektur nicht nur für Business-Server, sondern auch für technische Rechner. Die „i2000“-Workstations arbeiteten mit der ersten 64-Bit-Chip-Generation „Merced“, die mit 733 und 800 Megahertz getaktet war. Mittlerweile bietet HP mit „ZX2000“ und „ZX6000“ (auch als Dual-Prozessor-System) zwei Maschinen mit Itanium-2-Prozessoren („McKinley“) an, deren Hauptspeicher sich auf 4 GB (ZX2000) beziehungsweise 12 GB (ZX6000) ausbauen lassen. Die McKinley-Chips sind mit 900 Megahertz und 1 Gigahertz getaktet.

Damit die in der Konstruktion anfallenden gewaltigen Datenberge schnell abgearbeitet und transportiert werden können, etwa zum Simulationsrechner oder zum Virtual-Reality-Center (VR), sind schnelle Bussysteme und ein 64-Bit-Betriebssystem hilfreich. Herkömmliche PC-Workstations arbeiten meist mit einem auf 400 oder 533 Megahertz getakteten Systembus. Highend-Workstations nutzen dagegen I/O-Techniken aus dem Server-Bereich.

Sun beispielsweise stattet die Solaris-Workstation „Sun Blade 2000“ mit einem „Crossbar“-Switch aus, der eine Bandbreite von 4 GB/s bereitstellt, so dass Prozessoren und Grafiksubsysteme schnell arbeiten können und mit genug Daten versorgt werden. Der Systembus von HPs Itanium-Arbeitsstation ZX2000 erlaubt den Datentransfer von 4,3 GB/s. Die Zwei-Prozessor-Variante wird mit einem Systembus geliefert, der 6,4 GB/s schafft.

64-Bit-Software erwünscht

Im Highend-Bereich muss außer breitem Bussystem und 64-Bit-Chip auch das Betriebssystem entsprechende Bandbreiten zur Verfügung stellen. Microsofts 32-Bit-Betriebssysteme stoßen dann oft an ihre Grenzen. Deshalb bietet die Softwareschmiede vor allem für technisches Computing schon seit längerem die „64-Bit Edition“ von Windows XP an. HP lässt bei den Itanium-Workstations die Wahl zwischen den Betriebssystemen HP-UX, Windows XP 64-Bit Edition sowie Red Hats 64-Bit Linux. Die Anwender sind allerdings darauf angewiesen, dass die zu verarbeitenden Softwareprogramme die Vorteile der 64-Bit-Architektur nutzen können. Nach Meinung von Fachleuten ist der Programmieraufwand für die Portierung von Software für Windows-32-Bit auf Windows-64 relativ einfach zu erledigen. Soll das Programm allerdings von Unix auf Windows XP 64-Bit gebracht werden, muss

es praktisch neu geschrieben werden.