Die zehn schwersten SOA-Hürden

27.07.2007
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

7. Semantische Integration bedenken

In der Diskussion um Organisationsstrukturen und Technik geht ein Aspekt häufig unter: die semantische Integration, sprich die genaue Klärung fachlicher Begriffe. Wer die Semantik seiner Anwendungen und damit die Bedeutung der Daten nicht versteht, hat keine Chance auf eine funktionierende SOA, argumentiert Linthicum. Frank Leymann von der Universität Stuttgart rät Unternehmen dringend, die "semantische Dimension von SOA" zu beachten. So reiche beispielsweise eine Beschreibung von Web-Services mittels der Web Services Description Language (WSDL) nicht aus. Zur semantischen Einordnung der Services bedürfe es einer weitergehenden Bestimmung anhand von Taxonomien und Ontologien.

In den SOA-Initiativen der Deutschen Post stellte die semantische Harmonisierung eine weitere Herausforderung dar, berichtet Herr: "Es gibt derzeit keine verbindliche Notation, die unternehmensübergreifend einen semantischen Austausch zulassen würde." Als Beispiel nennt er eine einheitliche Klärung des Business-Objekts "Kunde", eine Aufgabe, die die Post zwischenzeitlich erledigt habe. Seit April 2006 arbeitet das World Wide Web Consortium (W3C) an einer Lösung. Mit dem Ziel, die Semantik auch auf Web-Services anzuwenden, entsteht dort der Standard "Semantic Annotations for WSDL" (SAWSDL). Damit sollen sich Schnittstellenbeschreibungen für Web-Services mit semantischen Annotationen versehen lassen.