Lünendonk-Liste

Die Top 10 der mittelständischen Berater

20.07.2012
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Consulting-Branche hat die Krise überstanden, laut aktuellster Studie von Lünendonk. Alle gerankten Berater erzielten 2011 ein Umsatzplus.

Consulting ist erneut ein gut laufendes Geschäft, wie die aktuelle Rangliste von Lünendonk belegt. Die Marktforscher erstellten wie die sieben Jahre zuvor ein Ranking der zehn größten Beratungshäuser. Diese ergänzt die Ranglisten von Roland Berger, Boston Consulting Group, McKinsey und anderen entsprechenden Unternehmen. Die Analysten von Lünendonk berücksichtigten für die Top Ten der Consulting-Firmen nur Beratungshäuser, die ihren Hauptsitz in Deutschland haben, zu keinem Konzern gehören und mehr als 60 Prozent ihres Umsatzes mit klassischem Consulting erzielten. Zudem musste der Gesamtumsatz weniger als 500 Millionen Euro betragen. Hierbei stellte sich heraus, dass 2011 ein stabiles Jahr für die Consulting-Branche war. Alle gelisteten Beratungshäuser weisen ein Umsatzplus auf.

Steigende Umsätze konnten alle mittelständischen Berater 2011 verbuchen.
Steigende Umsätze konnten alle mittelständischen Berater 2011 verbuchen.
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2011 erwirtschafteten die aufgeführten Unternehmensberater einen Gesamtumsatz von 763 Millionen Euro. Dies entspricht einem durchschnittlichen Umsatzzuwachs von 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Firmen blicken bezüglich ihrer Umsätze optimistisch in die Zukunft. Für das laufende Jahr erwartet Lünendonk einen Zuwachs von durchschnittlichen 14,6 Prozent und bis 2017 soll der Umsatz jährlich um knapp 12 Prozent steigen.

Merkmale für ein gutes Beratungsjahr

Dass das Jahr 2011 für die Branche rundherum positiv verlief, lässt sich anhand von drei Merkmalen des wirtschaftlichen Erfolgs ableiten.

  • Für die gesamte Consulting-Branche beträgt das gemittelte Plus neun Prozent. Lünendonk sieht nach dem Einsturz 2009 und der Normalisierung 2010 die 14,6 Prozent als Zeichen für eine Wachstumsphase.

  • Im Jahr 2010 erwirtschafteten mittelständische Beratungshäuser einen Zuwachs von 12,2 Prozent gegenüber 2009.

  • Des Weiteren hatten einige Firmen im letztjährigen Ranking von Lünendonk einen Umsatzrückgang. Dieses Jahr konnten alle ihren Umsatz steigern.

Die Spannweite der Jahresumsätze reicht von 45 Millionen und 130 Millionen Euro. Den größten Umsatz erwirtschaftete Zeb/Rolfes.Schierenbeck.Associates GmbH aus Münster. Ebenfalls über 100 Millionen Euro nahmen Simon-Kucher & Partners aus Bonn mit 121,3 Millionen Euro ein. Im Gegensatz zu den Münsteranern, die ihren Umsatz um sechs Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr steigern konnten, festigten die Bonner ihre Einkünfte. Ihr Umsatz erhöhte sich von 105,4 Millionen um 15,9 Millionen auf über 120 Millionen.

In der Lünendonk-Liste hat sich zum Vorjahr kaum etwas verändert. Nach Zeb/Rolfes.Schierenbeck.Associates und Simon-Kucher & Partners liegt auf dem dritten Platz die Stuttgarter Horváth AG mit 85 Millionen Euro Umsatz. Dies entspricht einem Umsatzplus von 4,9 Millionen Euro gegenüber 2010. Management Engineers aus Düsseldorf ist der Unternehmensberatung dicht auf den Fersen. Auch bei den Umsatzsteigerungen liegen beide Consulting-Firmen fast gleichauf. Die Düsseldorfer steigerten ihre Einnahmen von 80 Millionen Euro auf 84,8 Millionen Euro. Platz fünf belegt Q_Perior aus München mit 68 Millionen Euro. Hierbei handelt es sich um eine fusionierte Unternehmensberatung, die 2011 aus der Esprit Consulting AG aus München agens Consulting und paricon entstand. Ersteres Consulting-Unternehmen fand sich im vergangenen Ranking auf Platz acht wieder. Dahinter landeten d-fine GmbH aus Frankfurt am Main mit 65,7 Millionen Euro und Kienbaum Management Consultants GmbH mit 63 Millionen Euro.