Antivirus & Firewall

Die besten Gratis-Tools der Antivirenhersteller

29.02.2020
Von 
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.

USB Keyboard Guard: Schutz vor manipulierten USB-Sticks

Das Tool G Data USB Keyboard Guard blockiert gefährliche USB-Sticks, die sich als Tastatur tarnen. Denn wenn sich der USB-Stick nicht als Massenspeicher, sondern als Tastatur ausgibt, werden seine Kommandos von der installierten Sicherheitssoftware ignoriert. So kann der USB-Stick unbemerkt schädliche Kommandozeilenbefehle in die Powershell übergeben und das System leicht infizieren. Das Tool G Data USB Keyboard Guard notiert sich alle bei der Installation angeschlossenen USB-Geräte als harmlos. Sobald sich ein neues USB-Gerät als Tastatur am System anmelden möchte, wird dies von dem Tool verhindert, und der Anwender erhält eine Warnung. Andere USB-Geräte, etwa einfache USB-Sticks, lassen sich aber weiterhin anschließen. Darüber hinaus blendet das Tool Werbung für die Antivirensoftware von G Data in die Bedienerführung ein.

Hinweis: Die Bedrohung durch solche manipulierten Sticks ist für Privatanwender nicht allzu groß. Installieren Sie das Tool nur, wenn Sie ein hohes Schutzniveau erreichen möchten.Kaspersky QR Scanner: Prüft QR-Codes QR-Codes hatten einen schweren Start. Obwohl Sie bereits 1994 für die Industrie entwickelt wurden, konnten sie sich erst mit der Verbreitung von Smartphones weit verbreiten. Heute bieten sie als Information meist Links, die man nicht abtippen muss, sondern einfach abfotografieren kann. Möchten Sie den Link hinter den QR-Code erst auf Schädlichkeit prüfen, bevor Sie die Website besuchen, benötigen Sie den Kaspersky QR Scanner, den es als kostenlose App für Android und iOS gibt.

Android: Kaspersky Battery Life: Saver & Booster

Von Kaspersky kommt diese App, die für eine längere Akkulaufzeit sorgen soll. Bei neueren Smartphones ist sie allerdings nicht mehr nötig.
Von Kaspersky kommt diese App, die für eine längere Akkulaufzeit sorgen soll. Bei neueren Smartphones ist sie allerdings nicht mehr nötig.

Als Nomophobie bezeichnet man die Angst, ohne Mobiltelefon unerreichbar für soziale und geschäftliche Kontakte zu sein. Einer der Gründe für eine solche Unerreichbarkeit kann in einem leeren Akku liegen. Linderung gegen dieses Problem schafft die App Kaspersky Battery Life Saver & Booster. Sie verlängert die Laufzeit eines älteren Android-Smartphones je nach Modell spürbar. Das macht sich auch in den Bewertungen der App bemerkbar. Mit 4,7 von 5 Sternen steht das Tool sehr gut da. Auch die informative Auflistung der größten Stromverbraucher wird gelobt. In unserem Test mit einem aktuellen Pixel 3A und Android 10 konnten wir aber keinen nennenswerten Stromspar-Effekte feststellen. Denn die aktuellen Android-Versionen sind bereits auf Stromsparen optimiert. Die App ist werbefinanziert. Sie zeigte in unserem Test zwar nur Werbung für Kaspersky-Produkte an, die Daten des Smartphones können aber in ein Werbenetzwerk wandern.

Malwarebytes Anti-Exploit Beta: Schutzschild für Tools

Die Software Malwarebytes Anti-Exploit Beta schirmt Programme ab, die besonders häufig von Viren angegriffen werden. Dazu zählen etwa die gängigen Internetbrowser, Adobe Reader, Java und viele andere.
Die Software Malwarebytes Anti-Exploit Beta schirmt Programme ab, die besonders häufig von Viren angegriffen werden. Dazu zählen etwa die gängigen Internetbrowser, Adobe Reader, Java und viele andere.

Experimentierfreudige Anwender können sich das Tool Malwarebytes Anti-Exploit Beta installieren. Es schirmt die Programme ab, die besonders häufig von Viren angegriffen werden. Dazu zählen etwa die gängigen Internetbrowser, aber auch Adobe Reader, Java oder Microsoft Office. Die Software soll Viren daran hindern, neu entdeckte Sicherheitslücken in den genannten Programmen auszunutzen, bis ein Update gegen die Lücke verfügbar und installiert ist.Früher gab es Malwarebytes Anti-Exploit auch als Kaufprogramm. Mittlerweile hat der Hersteller Malwarebytes allerdings die Funktionen des Tools in seine Antivirensoftware integriert, da es grundsätzlich der Job eines Antivirenprogramms ist, auch solche Viren zu blockieren, die neue Sicherheitslücken ausnutzen. Malwarebytes Anti-Exploit gibt es aber immer noch in der Gratis-Version (als Beta-Version). Denn Malwarebytes testet ganz neue Schutzfunktionen in der Freeware, bevor sie dann in das Kaufprogramm wandern. Im Test lief das Programm bei uns stabil und ohne Probleme.

Zweite Meinung einholen: Onlinescanner

Sie fürchten, Ihr System könnte virenverseucht sein? Dann empfiehlt es sich, eine zweite Meinung einzuholen. Das geht am besten mit sogenannten Onlinescannern oder portablen Scannern. Denn ein solcher Scanner kommt sich mit der bereits installierten Antivirensoftware nicht ins Gehege und sucht dennoch gründlich nach einem möglicherweise vorhandenen Virus. Grundsätzlich sollten Sie für den Zweitscanner einen anderen Antivirenherstellers wählen als für das bereits installierte Programm. Das heißt: Wenn auf dem betreffenden PC etwa Kaspersky Internet Security installiert ist, dann setzen Sie den Eset Online Scanner ein. Für Nutzer von Eset Internet Security ist etwa der Norton Power Eraser eine gute Wahl.

Hinweis: Alle Online-Scanner kommen heute als ausführbare Datei auf den PC und laufen nicht mehr im Browser. Es sind somit nur portable Tools und keine Online-Tools. Doch das macht in der Regel nichts, denn es geht in erster Linie darum, dass Sie die Tools zusätzlich zu der bereits installierten Antivirensoftware nutzen können, ohne dass sich diese in die Quere kommen.

Bootfähige Antiviren-DVDs: Hilfe im Notfall

Mit einem bootfähigen Antivirensystem prüfen Sie Ihren PC unabhängig von Windows. Hier ist die Kaspersky Rescue Disk zu sehen.
Mit einem bootfähigen Antivirensystem prüfen Sie Ihren PC unabhängig von Windows. Hier ist die Kaspersky Rescue Disk zu sehen.

Viele der Antivirenhersteller bieten eine bootfähige Antiviren-DVD kostenlos an. Die meisten der Antiviren-DVDs basieren auf Linux und werden mit einer grafischen Bedienerführung gestartet. So läuft die Virensuche fast wie unter einem Windows-Programm ab. Sie müssen lediglich daran denken, dass sich auch Antiviren-DVDs für ihre Arbeit aktuelle Updates aus dem Internet laden müssen. Ist der betroffene PC per Netzwerkkabel mit dem Internetrouter verbunden, klappt das meist vollautomatisch. Für eine WLAN-Verbindung müssen Sie erst Ihr WLAN-Passwort in den Netzwerkmanager eingeben. Zu den empfehlenswerten Antiviren-DVD zählt die Kaspersky Rescue Disk . Ebenfalls empfehlenswert ist die PC-WELT Rettungs-DVD , die den Antivirenscanner von Avira bietet. (PC-Welt)