Dem Burnout zuvorkommen

Die 120-Stunden-Arbeitswoche

15.08.2011
Von Andrea König

CIO: Welche Rolle spielen Unternehmen?

Alles wird zuviel, wenn die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit verschwimmen.
Alles wird zuviel, wenn die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit verschwimmen.
Foto: Peter Atkins - Fotolia.com

Jacobsen: Im Rahmen einer aktuellen Studie wurde eine Umfrage unter IT-Spezialisten durchgeführt, bei denen nur 37 Prozent der Antwortgeber sagten, dass sie glauben, ihre Tätigkeit auf Dauer durchhalten zu können. Unternehmen sollten aber ein Interesse an nachhaltiger Mitarbeitergesundheit haben, damit ihnen wertvolle Mitarbeiter längerfristig zur Verfügung stehen. Dazu kommen die Auswirkungen des demographischen Wandels: Laut der gleichen Studie ist der Anteil der über 50-Jährigen in den Unternehmen in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Wenn Unternehmen den entsprechenden Handlungsbedarf erkennen, können Sie Mitarbeitergesundheit mit bestimmten Maßnahmen fördern.

Was Unternehmen gegen Burnout tun können

CIO: Welche Maßnahmen sind das?

Jacobsen: Dazu gehören zum Beispiel verbindliche Arbeitszeitregelungen, feste Pausenzeiten und eine funktionierende innerbetriebliche Kommunikation. ITler die viel in Projekten arbeiten, fühlen sich häufig nicht ins Team eingebunden. Hier können Firmen für Austauschmöglichkeiten über berufliche Herausforderungen sorgen. Unternehmen können außerdem Schulungen in Stressmanagement anbieten. Letztendlich ist ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement gefragt.

CIO: Gibt es spezielle Maßnahmen für Führungskräfte?

Jacobsen: Ja, es gibt zum Beispiel Weiterbildungen in denen man lernt, Symptome zu erkennen und wie man mit psychisch belasteten Mitarbeitern adäquat umgehen kann. Auch hier spielt die Selbstführungskompetenz eine wesentliche Rolle, denn sie ist eine sehr wichtige Voraussetzung für die Führung von Mitarbeitern.

Robert Jacobsen ist Gesundheitsreferent bei den Heiligenfeld Kliniken. Die Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen sind eine Klinikgruppe mit dem Schwerpunkt psychosomatischer Behandlung. Die Kliniken beschäftigen über 600 Mitarbeiter und zeichnen sich durch eine werteorientierte Unternehmensphilosophie aus, die neben wirtschaftlichen Werten auch humanistische, soziale, ökologische und spirituelle Werte einbezieht. Die Heiligenfeld Kliniken sind unter anderem auf die Therapie von Burn-out und Depressionen spezialisiert. www.heiligenfeld.de

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* Dieses Interview erschien zuerst in unserer Schwesterpublikation CIO.