Respektvoller Umgang fehlt

Die 10 größten Business-Killer

13.10.2012
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

IT-Strategie fehlt, IT-Lösungen sind veraltet

Bei den IT-Ausgaben rechnen Firmen mit spitzem Stift. Die Folge: IT-Systeme sind veraltet, Prozesse papierbasiert und ineffizient.
Bei den IT-Ausgaben rechnen Firmen mit spitzem Stift. Die Folge: IT-Systeme sind veraltet, Prozesse papierbasiert und ineffizient.
Foto: Stefan Rajewski - Fotolia.com

4. Es gibt keine IT-Strategie und IT-Systeme sind veraltet: Viele Firmen setzen an wichtigen Schnittstellen noch immer veraltete, fehleranfällige IT-Technologien ein und behindern so ihr Business. Die Folge sind Medienbrüche und manuelle Tätigkeiten, die zu vielen Ineffizienzen bei der Abwicklung von Geschäftsprozessen führen. Die IT-Budgets fallen jedoch meist als erste dem Spardiktat zum Opfer, weil Einsparungen angeblich nur auf der Business-Seite erzielt werden. Das ist ein Fehler, denn mit einer effektiven IT lassen sich neue Produkte, Services und Businessmodelle besser umsetzen.

5. Es hapert bei der Kommunikation: Schlechte Kommunikation führt zu Missverständnissen mit Kunden wie auch mit den eigenen Mitarbeitern und die Firma bewegt sich in die falsche Richtung. Großraumbüros, Pool-Organisationen und freie Zeiteinteilung machen eine systematische Weitergabe von Informationen schwierig.

6. Die Organisation ist zu starr oder kaum strukturiert: Der Studie zufolge gibt es bei der Unternehmensorganisation zwei Extreme. Zum einen gibt es Firmen mit einem sehr starren Organisationsmodell mit wenig Transparenz und unklaren Verantwortlichkeiten. Entscheidungen fallen in einem Wirrwarr von Steuerungskreisen, Lenkungsausschüssen, Projektteams und von Linienverantwortlichen. Zum anderen führen ein sehr geringer Organisationsgrad mit wenig Formalismen und permanenten Umstrukturierungen zu ineffizienten und kontraproduktiven Aktivitäten. Es regiert das Silo-Denken, was interne Grabenkämpfe, Rivalitäten und Intrigen zwischen Abteilungen begünstigt.

7. Aktionismus ersetzt strategischen Weitblick: Die Situation ist bekannt. Unternehmen schieben viele Projekte auf einmal an, doch keines davon wird fertig, denn alle werden als gleich wichtig eingestuft. Es regiert ein Business-Case-Aktionismus, der viel Hektik im operativen Geschäft verursacht. Die Strategie bleibt auf der Strecke, spätestens dann, wenn die 52. Rationalisierungswelle durch ein Unternehmen rollt.

8. Einsparungen führen zum Kompetenzverlust: Die Scopar-Umfrage belegt, dass Firmen, die nur Budgeteinsparungen und den Abbau personeller Kapazitäten im Sinn haben oder dem Jugendwahn frönen, Kernkompetenzen verlieren. Hochqualifizierte Mitarbeiter mit Erfahrungswissen suchen sich einen anderen Job.

9. Information-Overflow bremst das Business aus: Eine Ursache für falsche Ziele, Aktivitäten und Entscheidungen liegt darin, dass Unternehmen die Daten- und Informationsflut nicht in den Griff bekommen. Wichtige Inhalte werden nicht wahrgenommen oder gehen unter, weil sie an die falschen Stellen geschickt werden. Das klassische Beispiel dafür sind riesige E-Mail-Verteiler, bei denen alle möglichen Personen in Kopie oder Blindkopie gesetzt sind, nur die richtigen Adressaten nicht.

10. Kundenorientierung und Wettbewerb werden vernachlässigt: Unternehmen sprechen zwar häufig über "Kundenorientierung", doch in Wirklichkeit haben sie die Hand nicht am Puls der Kunden. Die Kommunikation mit dem Verbraucher am Point of Sales, die Interpretation der Marktforschungsdaten oder die Nutzung sozialer Netzwerke zur Kundenbindung sind nämlich wenig ausgeprägt. Meist bringt man Produkte und Services an den tatsächlichen Wünschen der Kunden vorbei auf den Markt. Auch das Verhalten der Konkurrenz wird zu wenig beobachtet und für die eigenen Zwecke genutzt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.de. (mhr)