Respektvoller Umgang fehlt

Die 10 größten Business-Killer

13.10.2012
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Schlechte Mitarbeiterführung, fehlende Kommunikation, unklare Verantwortlichkeiten. Unternehmen stehen ihrem Erfolg selbst im Weg, so eine Scopar-Studie.
Führungskräfte und Mitarbeiter wollen, dass alles beim Alten bleibt und verweigern sich dem Veränderungsmanagement.
Führungskräfte und Mitarbeiter wollen, dass alles beim Alten bleibt und verweigern sich dem Veränderungsmanagement.
Foto: El Gaucho/Fotolia.de

Keine Frage, Wirtschaftskrisen setzen den Unternehmen zu: Kunden bleiben weg, der Umsatz bricht ein, Mitarbeiter werden entlassen. Doch häufig sind Firmen selbst schuld, wenn ihr Business stottert und sie irgendwann, wie jüngst Schlecker, Insolvenz anmelden müssen. Die Beratungsfirma Scopar (Scientific Consulting Partners) aus München hat eine bundesweite Studie zu Business-Killern durchgeführt.

Ein Kernergebnis ist, dass viele der Probleme entstehen, weil Firmen die eigenen Mitarbeiter wenig respektvoll behandeln. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Untersuchung. An der Umfrage nahmen 100 Führungskräfte, Mitarbeiter, Wissenschaftler und Berater aus unterschiedlichen Unternehmen teil. Folgende zehn Business-Killer sind die Hauptursache dafür, wenn der Unternehmenserfolg ausbleibt.

Change Management nicht vorhanden

1. Veränderungen werden blockiert: Fehlendes Change Management ist der Business-Killer Nummer eins, denn Unternehmen halten meist krampfhaft an bisherigen Methoden und Strategien fest. Das liegt einerseits an der Angst von Entscheidern und Mitarbeitern vor dem Ungewissen, vor Kompetenz- und Besitzstandsverlust und andererseits an deren Bequemlichkeit. Man handelt gemäß dem Motto "Das haben wir immer schon so gemacht" und blockiert damit notwendige Veränderungen und die Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens.

2. Visionen fehlen, Unternehmensziele sind unklar formuliert: Daraus ergeben sich zwangsläufig schlecht bis gar nicht abgeleitete Leitlinien für die einzelnen Funktionsbereiche. Firmen verschlafen bei der Gestaltung von Produkten und Services wichtige Marktentwicklungen und hinken aktuellen Trends hinterher. Es gibt kaum langfristige Planungen, denn die Aktivitäten orientieren sich am nächsten Quartalsergebnis. Hinzu kommt, dass das Management seine eigenen Interessen und Ziele über die des Unternehmens stellt, was ein Motivationskiller für die Mitarbeiter ist.

3. Führungsqualitäten sind schwach ausgeprägt: Viele Manager sind schwach. Sie agieren nach dem HIPPO-Prinzip (highest paid persons opinion) und schätzen die Arbeit und die Ideen der Mitarbeiter zu wenig. Diese wiederum werden unzufrieden und flüchten sich entweder in die innere Kündigung oder verlassen das Unternehmen. Die Angestellten leiden, was zum Burnout führt, der nach Ansicht der Scopar-Berater eher Boreouts sind.