Microsoft heftet sich an Googles Fersen

Deutschlands beliebteste IT-Arbeitgeber 2012

14.05.2012
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Innovation zieht High Potentials an

High Potentials orientieren sich um: gefragt sind Arbeitgeber wie das Fraunhofer-Institut, die mit spannenden Aufgaben punkten können.
High Potentials orientieren sich um: gefragt sind Arbeitgeber wie das Fraunhofer-Institut, die mit spannenden Aufgaben punkten können.
Foto: Fraunhofer

Vor allem die so genannten High Potentials haben dieses Jahr ihre Prioritäten neu gesetzt. Laut Trendence handelt es sich dabei um Absolventen, deren akademische Leistung zu den besten 25 Prozent des Jahrgangs gehört, die Auslandserfahrung mitbringen, ein Praktikum im Inland nachweisen können und sich durch außeruniversitäres Engagement auszeichnen - also ein seltenes Phänomen. Die vermeintlichen Überflieger straften 2012 vor allem SAP, IBM, Accenture und McKinsey ab - in Einklang mit der Gesamttendenz, wenn auch deutlich stärker. Umso verwunderlicher ist, dass SAP im Vorjahr bei den Überfliegern noch besonders punkten konnte.

Hingegen zieht es die High Potentials zu altbekannten Forschungseinrichtungen wie der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft oder dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. "Die Stärken von Arbeitgebern aus dem Forschungsbereich liegen vor allem in der Attraktivität der Arbeitsaufgaben - dies ist für die High Potentials unter den Befragten zugleich das wichtigste Kriterium bei der Arbeitgeberwahl", sagt Klick. Zudem würden die High Potentials insbesondere bei der Fraunhofer-Gesellschaft gute Möglichkeiten für ihre persönliche Entwicklung sehen. Dass auch Google und Apple als Arbeitgeber der Hochleister gefragt sind, überrascht weniger.

Traumarbeitsplatz Automobilbranche

Chancen zur persönlichen Entwicklung in Verbindung mit Premium-Produkten: Diese Kombination gelingt seit jeher deutschen Autobauern ausgesprochen gut. So verwundert es nicht, dass Audi, BMW, Porsche, Volkswagen und Daimler unter den Top 20 vertreten sind. Während die Firmen aus Baden-Württemberg 2012 leichte Schwächen zeigten, drehte vor allem Audi mächtig auf. Auch Mattias Andree Ulbrich hat im Februar bei Audi in der IT angefangen - wenn auch nicht als Absolvent, sondern als neuer CIO. "Die Integration von Diensten wie Facebook und Google Streetview in unsere Modelle begeistert nicht nur Kunden", kommentiert der Nachfolger von Top-CIO Klaus Straub den Erfolg beim diesjährigen Absolventenbarometer. Keine Frage, dass die IT in allen Bereichen des Automotive-Sektors eine wichtige Rolle spielt: "Mit Messeständen und Auftritten bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas und der CeBIT in Hannover haben wir demonstriert, welche Möglichkeiten Audi Einsteigern mit IT-Qualifikation bietet."

Fachkräftemangel? "Wir spüren ihn derzeit noch nicht", sagt CIO Ulbrich, "aber wir bereiten uns auf morgen vor, um wettbewerbsfähig zu bleiben." Selbstverständlich sucht die Audi-IT neue Mitarbeiter, und das mit ähnlich hohen Ansprüchen wie die heutigen Absolventen: "Grundsätzlich sollten Bewerber einen sehr guten, einschlägigen Hochschulabschluss, Erfahrung im Projekt-Management sowie Kenntnisse der IT-Architektur, der IT-Sicherheit und der gängigen IT-Standards vorweisen können". Je nach Aufgabe sollte sich ein Bewerber zudem Kenntnisse der SAP-Standard-Systemsoftware, im Systemdesign oder technische beziehungsweise fachliche Prozesskenntnisse angeeignet haben. Dabei ist Fachkompetenz ist nur eins von mehreren Einstellungskriterien, berichtet Audis IT-Manager: "Die idealen Bewerber sind Teamplayer, die während ihres Studiums bereits erste Erfahrungen im Ausland gesammelt haben. Hinzu kommen Persönlichkeitsmerkmale wie soziale Kompetenz, Selbständigkeit, Praxiserfahrung sowie die Fähigkeit, vernetzt zu denken." Kommunikations- und Präsentationsstärke runden den idealen Bewerber ab.