Microsoft heftet sich an Googles Fersen

Deutschlands beliebteste IT-Arbeitgeber 2012

14.05.2012
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Neueinsteiger und Marken

Auch Adidas hat sich in den vergangenen Jahren die Rangliste heraufgekämpft, 2012 immerhin um neun Positionen auf Rang 32. Für einen Konzern ohne IT in den klassischen Produkten ist das ein Benchmark. "In gleichem Maße, wie Kommunikation und Marketing in digitalen Medien an Bedeutung gewinnen, wird IT zum Schlüssel zu unseren Konsumenten und Kunden", sagt Nina Kleinlein, Human Ressource Manager Global IT von Adidas. Diese herausfordernde Rolle, gepaart mit den innovativen Produkten des Konzerns, sei besonders für die jungen Arbeitnehmer der Generation Y eine attraktive Mischung. Bei der Frage nach der Kernkompetenz eines IT-Absolventen kehrt die HR-Managerin zurück zu den Adidas-Wurzeln: "Als sportliches Unternehmen sind Teamgeist und Verantwortungsbereitschaft entscheidende Eigenschaften für den Erfolg." Wie auch im Fußball sei jede Position wichtig und erfordere starke Besetzungen: Verteidiger zur Sicherung der Infrastruktur, Mittelfeldspieler als vielseitige Netzwerker sowie Analysten "und natürlich Stürmer, die unsere Innovationen nach vorn bringen."

Nina Kleinlein, Adidas: "Momentan haben wir in Deutschland 50 offene Stellen."
Nina Kleinlein, Adidas: "Momentan haben wir in Deutschland 50 offene Stellen."
Foto: Adidas

Für Adidas sei es essentiell, dass Mitarbeiter über den Tellerrand blicken, vielseitig interessiert sind und Verantwortung übernehmen. "Das Verständnis, wie die Adidas-Gruppe ‚tickt’ und was unsere Konsumenten wünschen, ist grundlegend für einen erfolgreichen Wissenstransfer in die IT - nur so können wir weiterhin schnell, innovativ und wettbewerbsfähig operieren", fordert Kleinlein. Momentan gibt es hierzulande rund 50 offene Stellen, hinzu kommen etwa 20 weitere Positionen durch die natürliche Fluktuation. Der Markt für erfahrene IT-Experten und junge Talente sei hart umkämpft, sagt die HR-Expertin: "Das merken wir besonders in Deutschland." Allerdings hat sie auch einen Ausweg aus dem Dilemma parat, bei dem Adidas seine Größe in die Waagschale werfen kann: "Als global aufgestellter Konzern sind wir in der glücklichen Lage, Talente aus der ganzen Welt für unser Unternehmen begeistern zu können." Damit schließt sich der Kreis: Wer Kunden begeistern kann und dieses Moment auch auf seine Mitarbeiter überträgt, steigt in der Beliebtheit der Absolventen. Wirklich neu ist diese Erkenntnis nicht. Und man sieht schnell, welche Organisation die Herausforderung tatsächlich annimmt.

Der Neueinsteiger des Jahres: Blizzard Entertainment

In diesem Jahr gab es nur einen Neueinsteiger in das Feld der insgesamt bewerteten 117 Firmen - die Spielefirma Blizzard Entertainment. Mit Serienhits wie "Diablo", "Warcraft", "StarCraft" oder "World of Warcraft" ist Blizzard eines der bekanntesten und erfolgreichsten Unternehmen der Branche. Dies zeigt sich auch daran, dass die Firma mit Rang sechs gleich in die Top Ten der beliebtesten Arbeitgeber einsteigen konnte. Games liegen generell voll im Trend: Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Spielefirma Crytek ("Far Cry", "Crysis") den höchsten Zugewinn aller bewerteten Unternehmen verzeichnet. "Diese Arbeitgeber profitieren vor allem von der Attraktivität ihrer Produkte, die im Alltag vieler Befragten eine Rolle spielen", kommentiert Trendence-Manager Jörn Klick den Erfolg der Spielefirmen. Kleiner Wermutstropfen: Blizzard unterhält kein Büro in Deutschland, und Ende Februar kündigte das Unternehmen überdies an, rund 600 Mitarbeiter zu entlassen.