Deutschlands beliebteste IT-Arbeitgeber

14.03.2002
Von Hiltrud Osterried

Immerhin 13 Prozent kamen in den Genuss von mehr als zwei Fortbildungswochen pro Jahr. 33 Prozent durften sich vier bis sieben Tage, knapp 19 Prozent acht bis 14 Tage weiterbilden. 17 Prozent gingen in puncto Schulung leer aus. Anscheinend gibt es hier wenig Sparmaßnahmen, denn die meisten erwarten kaum Veränderung für 2002. Trotz aller Kritik sind viele mit ihrem jetzigen Arbeitgeber zufrieden. 44 Prozent der Befragten würden ihn ihrem besten Freund empfehlen, 36 Prozent kreuzten teils-teils an, und 19 Prozent raten ab.

Die Fluktuationsrate ist ein wichtiger Indikator für die Arbeitszufriedenheit und hängt aber auch eng mit der Situation am Arbeitsmarkt zusammen. So erhielten gute IT-Mitarbeiter in der Boomära der vergangenen Jahre viele verlockende Angebote. Wie aber wirkt sich die momentane angespannte Wirtschaftslage auf die Wechselfreudigkeit aus? Wenig, wenn es nach den Wünschen der Befragten geht, denn ein überraschend großer Teil - nämlich ein Fünftel - gab an, noch in diesem Jahr einen neuen Job antreten zu wollen. 35 Prozent wollen innerhalb der nächsten drei Jahre den Arbeitgeber wechseln.

Auch zu den Stärken ihres jetzigen Brötchengebers befragt, kamen überraschend viele Antworten. Ein Drittel führte das gute Betriebsklima an. Das mag angesichts der harschen Kritik an den Führungsqualitäten der Chefs überraschen, aber anscheinend hat dieser Umstand kaum negative Auswirkungen auf das gute Verhältnis im direkten Kollegenkreis. Ansonsten stehen flexible und innovative Firmen hoch im Kurs, auch Finanzkraft und die internationale Ausrichtung werden geschätzt. Die Gewinner der Umfrage zum beliebtesten Arbeitgeber gehören zu den bekanntesten und größten Unternehmen Deutschlands. Dass Größe allein nicht genügt, zeigt ein Blick auf die Liste der Firmen, in denen die Befragten nie arbeiten möchten, denn auch hier überwiegen größere Gesellschaften.

Dass der Beliebheitsgrad nicht zuletzt auch vom Markenimage abhängt und dass die Faszination Auto viele gefangen nimmt, zeigt die Liste der Wunscharbeitgeber, in der die Teilnehmer Firmen eintragen konnten, die nicht in der Umfrage aufgeführt waren. Denn hier dominiert eindeutig Porsche. Der Carrera-Hersteller wurde auch vom Wirtschaftsmagazin "Fortune" als einziges deutsches Unternehmen unter die zehn beliebtesten Arbeitgeber Europas gewählt. Neben der attraktiven Marke überzeuge das Unternehmen durch schlanke Hierarchien und für deutsche Verhältnisse wenig formale Strukturen.