Der richtige MBA-Abschluss öffnet Türen

26.07.2004
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt erfreut sich das MBA-Studium keineswegs überall der ungeteilten Anerkennung, die ihm in den angloamerikanischen Ländern entgegengebracht wird: Etabliert hat sich der MBA-Titel vor allem bei international tätigen Konzernen sowie in den Branchen Banking und Consulting. Viele der großen Unternehmensberatungen unterstützen ihre Mitarbeiter auch finanziell oder stellen sie frei, wenn diese den MBA erwerben oder auch promovieren wollen. Der produzierende Mittelstand dagegen betrachtet das international geprägte Studium oft noch mit Skepsis und bevorzugt nach wie vor Bewerber mit den gängigen deutschen Abschlüssen wie Diplom oder Doktor-Titel.

Auch spezielle Ausprägungen von MBA-Programmen - wie etwa ein IT-Schwerpunkt - spielen für Arbeitgeber eine eher untergeordnete Rolle. "Personalchefs sehen den MBA eher als generalistischen Studiengang, der auf BWL, Internationalität und Soft Skills ausgerichtet ist", sagt Anna Beeger, Recruiting-Managerin beim Personaldienstleister Hays Ascena.

Besonders bei IT-Experten spielten Erststudium und Berufserfahrung eine wesentlich wichtigere Rolle: "Der MBA ist meistens draufgesattelt - für IT-Fachleute bringt hier ein Studiengang mit IT-Schwerpunkt keine weiteren Pluspunkte", hat die Personalexpertin beobachtet. Gegen Teilzeitstudiengänge hat Beeger keine Vorbehalte, eher im Gegenteil: "Wir schätzen es als positiv ein, wenn jemand neben seinem Beruf noch ein MBA-Examen absolviert." Auch die Hochschule spielt eine Rolle: "Ausland ist immer besser."

"Es gibt nicht das beste MBA-Programm schlechthin - das Studienangebot muss nur auf die eigene Berufssituation und Karriereplanung passen", sagt Personalberaterin Giesen. Deshalb rät sie allen Interessenten, die eigene Motivation gründlich zu prüfen, die Hochschule, das Programm und die Art des Studiums sorgfältig auszuwählen. Nicht zuletzt aufgrund der in der Regel sehr hohen Studiengebühren lohnt sich eine genaue Planung. (hk)

*Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.