Dell stemmt sich gegen den Umsatzrückgang

23.09.2002
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Walid Moneimne, EMEA-Enterprise-Chef, Dell

Verglichen mit dem PC-Geschäft fällt das PDA-Segment zudem eher mickrig aus: Wurden im vergangenen Jahr von allen Anbietern weltweit mit PCs knapp 200 Milliarden Dollar eingenommen, beliefen sich die Umsätze mit digitalen Assistenten auf 3,5 Milliarden Dollar. Der Startschuss für eigene Geräte könnte Mitte des kommenden Jahres fallen, spekulierte Dells Chief Operating Officer (COO) Kevin Rollins unlängst. Gleichzeitig räumte er ein, dass die erwarteten Einnahmen nur einen geringen Teil des künftigen Konzernumsatzes darstellen werden.

Auch für den Einstieg in das Geschäft mit einem eigenen Angebot von Druckern - und vor allem der dazugehörigen Tinte - hat sich der Konzern einen heiklen Zeitpunkt ausgesucht. Nach Untersuchungen von Gartner Dataquest ist der westeuropäische Printer-Markt von April bis Juni um elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum geschrumpft. Damit legte der Druckermarkt im siebten Quartal in Folge eine „schlechte Performance“ hin, berichtet die Analystin Cécile Gobin. Hinzu kommt, dass die Margen im Printer-Bereich verglichen mit Dells PC-Business nur gering sind.

Und auch im Bereich der Services grassiert gegenwärtig die Rezession: EDS musste vergangene Woche eine drastische Gewinnwarnung abgeben und die Umsatzprognosen senken. IBM hat überdies im August angekündigt, in der Dienstleistungssparte rund 14.000 Stellen zu streichen. Voraussichtlich einige tausend Jobs sollen darüber hinaus in der übernommenen Beratungsfirma Pricewaterhouse-Coopers wegfallen. Siemens Business Services (SBS) will nach Angaben eines Sprechers Kapazitäten verringern und „2500 Mannjahre einsparen“.

Da die Texaner nicht über eine eigene Mannschaft für alle Dienstleistungsbereiche verfügen, lösen sie die Probleme vorerst mit fremder Hilfe: „Wir arbeiten intensiv mit Partnern zusammen“, erklärt Moneimne den Unterschied zu den Wettbewerbern. Im Rahmen dieser „virtuellen Integration“ wurden hierzu Verträge beispielsweise mit Getronics, Unisys, EDS und IBM Global Services geschlossen. Das Support-Abkommen mit Big Blue läuft bis 2006 und hat ein Gesamtvolumen von sechs Milliarden Dollar. Dabei trägt Dell laut Moneimne stets die Verantwortung für jede Dienstleistung und kontrolliert die Service Level Agreements.

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