Teradata Universe 2015

Data-Ökosystem im Aufbau

24.04.2015
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Bei Teradata setzt man auf den Ausbau eines Ökosystems rund um die eigenen Data-Warehouse-, Datenbank- und Analytics-Produkte. Was man sich davon in Zeiten des rapiden Wandels verspricht, erfahren Sie bei uns.
  • Teradata Co-President Herrmann Wimmer ermutigt Unternehmen, sich den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen.
  • Daten und ihre Analyse stehen im Zentrum künftiger Entwicklungen - Data Scientists werden für Unternehmen unentbehrlich.
  • "All Data, all analytics, all Users" lautet das Credo bei Teradata.

Ein Frosch, den man ins heiße Wasser wirft, versucht sofort der todbringenden Gefahr zu entkommen, während ein im Wasser sitzender Frosch, den man langsam immer höheren Temperaturen aussetzt, nicht reagiert und stirbt. Mit diesem Vergleich ermahnte Teradatas Co-President Hermann Wimmer auf der Kunden- und Partnerkonferenz Universe 2015 in Amsterdam die Unternehmen, sich den Herausforderungen der um sich greifenden Digitalisierung zu stellen und schnell zu reagieren, statt abzuwarten und am Ende womöglich als Verlierer dazustehen.

Auf der diesjährigen Kunden- und Partnerkonferenz Universe gibt Teradata Auskunft über den Markt, die Zukunftschancen und neue Produkte.
Auf der diesjährigen Kunden- und Partnerkonferenz Universe gibt Teradata Auskunft über den Markt, die Zukunftschancen und neue Produkte.
Foto: Teradata

Als Beispiele, wie rapide sich Märkte ändern können, führte der Teradata-Manager die Internet-Companys Uber und Apple an. Uber schicke sich derzeit an, Mobilität neu zu definieren und das Taxi-Gewerbe vollständig umzukrempeln, und Apple stehe mit den Luxusversionen seiner jüngst vorgestellten Smartwatch plötzlich in Konkurrenz zu renommierten Uhrenfabrikanten wie Rolex. "Firmen müssen heute besser vorbereitet sein, als jemals zuvor", warnte Wimmer mit Blick auf diese Entwicklungen.

Ein wesentlicher Faktor, der die aktuellen Veränderungen maßgeblich antreibt, sind aus Wimmers Sicht Daten. Über Produkte und deren Pricing könnten sich Unternehmen heute kaum mehr im Markt differenzieren. Die Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb funktioniere heute über Daten. Das würden immer mehr Unternehmen erkennen. "Die Einsicht, wie wichtig Daten sind, um die Zukunftsfähigkeit der eigenen Firma zu sichern, ist dramatisch gestiegen", konstatierte der Teradata-President.

Unternehmen brauchen Data Scientists

Der Weg zu einer Daten-getriebenen Organisation ist jedoch alles andere als trivial. Wimmer zufolge hänge viel davon ab, wie Daten- und Analytics-begeistert das Management in den einzelnen Unternehmen agiert, und dementsprechend die notwendige Entwicklung einer Datenkultur fördert. Zudem brauche es andere Mitarbeiter in diesem Umfeld, sagte der Teradata-Mann. "Man nennt sie Data Scientists, ich spreche gerne von Data Artists." Wimmer mahnte zudem mehr Freiräume in den Firmen an. Unternehmen benötigten nicht nur Manager, die Prozess-orientiert denken und aufpassen, dass keine Fehler passieren, sondern mehr kreative Mitarbeiter - mehr Künstler. "Rund um Analytics geht es nicht allein um Antworten auf bestimmte Fragen, sondern immer mehr auch darum, überhaupt die nächste Frage zu entdecken."

Und nicht zuletzt benötigten Unternehmen die richtige Daten-Plattform und -Architektur, sagte Wimmer. Vielfach denke man im Management immer noch Silo-orientiert und in der IT-Abteilung Applikations-orientiert. Davon müssten sich die Verantwortlichen verabschieden. "Die Daten müssen im Zentrum stehen", so der Teradata-Manager und verwies im gleichen Atemzug darauf, dass man angesichts der Veränderungen in diesem Umfeld gar nicht mehr darum herumkomme, über neue Datenarchitekturen nachzudenken. Heute lägen so viele unterschiedliche Daten an verschiedensten Standorten. Der Versuch, diese Vielfalt mit bereits bekannten Techniken einzufangen und zu bändigen, werde nicht funktionieren, so die Prämisse des Data-Warehouse-Spezialisten.

Ob nun Data Scientist oder Data Artist - Unternehmen brauchen Spezialisten die nicht davor scheuen, neue Blickwinkel aufzudecken.
Ob nun Data Scientist oder Data Artist - Unternehmen brauchen Spezialisten die nicht davor scheuen, neue Blickwinkel aufzudecken.
Foto: Sergey Nivens - shutterstock.com

Das Teradata-Management setzt an dieser Stelle vor allem auf das Ökosystem rund um die eigenen Data-Warehouse-, Datenbank- und Analytics-Lösungen. "Wir haben in den vergangenen Jahren einen Großteil unserer Entwicklungsaufwendungen in die Integration gesteckt, beispielsweise in die Einbindung von Open-Source-Produkten wie Hadoop", sagte Wimmer. Die Ankündigungen auf der Universe-Konferenz zielen in eine ähnliche Richtung. So ist beispielsweise geplant, das speziell auf Hadoop-Consulting ausgerichtete Service-Portfolio des jüngst übernommenen Unternehmens Think Big, das derzeit noch auf die USA beschränkt ist, künftig auch in Europa und Asien anzubieten.