CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im April 2007

16.05.2007

Personelle Neuanfänge bei Siemens

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im April 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im April 2007.
Foto: Factiva / CW

Die vom Siemens-Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld im März verlautbarte Benchmark in Sachen Transparenz und Compliance nimmt erste Formen an. Die Frage ist nur, ob der Top-Manager dabei geahnt hat, welche Konsequenzen diese neue Unternehmensstrategie für sei-nen eigenen Posten haben sollte. Denn der erste Punkt auf der Tagesordnung für Konzernumstrukturierungen lautet personeller Neuanfang. Der Chef des Siemens-Aufsichtsrats, Heinrich von Pierer, bekam die Auswirkungen der Neuausrichtung bereits Anfang April zu spüren, als mehrere Aussichtsratsmitglieder den Rücktritt von Pierers forderten. Und so geschah es dann auch: Am 25. April legte der Aufsichtsrats-Chef sein Amt offiziell nieder. Neuer, designierter Vorsitzender des Aufsichtsrats wird Gerhard Cromme, vormals Chef von Thyssen-Krupp, der den Konzern bis 2013 kontrollieren will. Gegen Ende April nahm das Personalkarussell im krisengebeulten Konzern erst richtig Fahrt auf. Josef Ackermann, der im Präsidium des Siemens-Aufsichtsrates sitzt, sägte persönlich am Stuhl von Kleinfeld und forcierte die Ablösung des am-tierenden Siemens-Chefs. Von Kleinfeld kam den Forderungen zuvor und reicht einen Tag spä-ter, pünktlich zur mit Spannung erwarteten Aufsichtsratsitzung am 25. April, seine Kündigung ein. Der Konzern geht jedoch davon aus, dass er seinen bis zum 30. September laufenden Ver-trag noch erfüllen werde. Die Nachfolge ist bis dato noch ungeklärt.

Keine Einigung zwischen Deutscher Telekom und ver.di in Sicht

Selten sorgen Baumaßnahmen für soviel Wirbel: Die geplante Konzernrenovierung der Deutschen Telekom stieß im April auf massiven Gegenwind. Angedacht ist die Gründung von drei neuen Gesellschaften unter dem Dach von T-Service. Die Deutsche Telekom will rund 50.000 Mitarbeitern in ihre neuen Unternehmensbereiche auslagern und so bis zu 900 Millionen Euro sparen. Zudem soll der Konzernumbau die Qualität der Service-Dienstleistungen nachhaltig optimieren. Die Auslagerung der Angestellten in die neuen Unternehmensbereiche vermeide Aus-sagen der Telekom zufolge auf lange Sicht den Abbau von Arbeitsplätzen. Die Krux dieses ehr-geizigen Vorhabens: Mit dem Angebot, gegen eine Lohnsenkung von zwölf Prozent in den ers-ten zweieinhalb Jahren Kündigungsschutz bis 2010 zu garantieren, zeigten sich die Gewerk-schaftler auch nach zahlreichen Verhandlungsrunden nicht einverstanden. Die Gespräche stockten, die Warnstreiks hingegen häuften sich. Auch die fünfte Gesprächsrunde im rheinland-pfälzischen Mayschoß brachte keine nennenswerten Fortschritte. Das Eingeständnis der Tele-kom, die Löhne nur um neun Prozent zu senken, konnte Gewerkschaften und Mitarbeiter nicht besänftigen. Für den Telekommunikationskonzern spitzt sich die Lage damit weiter zu. Starker Kundenrückgang auf der einen und der Druck durch den harten Wettbewerb auf der anderen Seite zwingen die Telekom zum Handeln. Wie die nächsten Schritte aussehen werden und ob die Deutsche Telekom ihre Pläne tatsächlich im Alleingang durchsetzt, das werden die nächsten Wochen zeigen.