So wird mehr aus portablem Speicher

Clevere Tools für USB-Sticks

04.01.2015
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Betriebssysteme vom USB-Stick booten, Sticks sicher verschlüsseln oder sie mit einer ganzen Sammlung von Anwendungen ausstatten: Wir stellen Ihnen ausgewählte Tools vor, die all dies schnell und einfach erledigen.
So wird mehr aus portablem Speicher.
So wird mehr aus portablem Speicher.
Foto: babimu - Fotolia.com

Aktuelle Betriebssysteme wie Windows 7/8 oder Mac OS X können auch ohne zusätzliche Software problemlos mit USB-Sticks umgehen. Wer sich jedoch ein wenig im Web umschaut, findet eine große Zahl von Werkzeugen und Anwendungen, die von Firmen und Entwicklern speziell für die Arbeit mit den USB-Stick zur Verfügung gestellt werden. Unsere Recherche zeigte, dass ein Großteil der Anwender drei Bereiche favorisieren, wenn sie Tools für ihre USB-Sticks einsetzen wollen:

  • Betriebssysteme direkt auf den USB-Sticks installieren und von dort aus auch starten.

  • Grundsätzliche Arbeiten, wie beispielsweise USB-Sticks formatieren, verschlüsseln und reparieren.

  • Anwendungen auf dem USB-Stick installieren und direkt (ohne zusätzliche Installation auf dem PC) von dort aus starten.

Wir haben uns auf sehr vielen Webseiten umgeschaut und versucht das riesige Angebot zu sichten: Als Ergebnis unserer Recherche stellen wir hier eine Auswahl cleverer und guter USB-Tools vor, mit denen Sie problemlos die Anforderungen dieser drei Bereiche und mehr bewältigen können.

Rund um die Betriebssysteme

Die große Menge an Speicherplatz in Verbindung mit der Tatsache, dass heute alle modernen PCs die Möglichkeit besitzen, direkt von einem USB-Stick aus zu booten, lässt in vielen Anwendern den Wunsch aufkommen, ein komplettes Betriebssystem auf einen USB-Stick zu installieren und von dort aus auch zu verwenden. Da es dabei nicht einfach damit getan ist, die benötigten Systemdateien auf den Stick zu übertragen, existiert eine große Anzahl unterschiedlicher Programme, die dabei helfen, diese Aufgabe zu erledigen.

Windows 7 USB/DVD-Download Tool: Auswahl des Zielmediums.
Windows 7 USB/DVD-Download Tool: Auswahl des Zielmediums.
Foto: Bär/Schlede

Windows 7 USB/DVD-Download Tool: Auch für andere Systeme

Ziemlich versteckt im hauseigenen Store bietet Microsoft mit dem Windows 7 USB/DVD-Download Tool ein kleines Werkzeug an, das hilft, ein Betriebssystem-Image auf einen USB-Stick zu übertragen.

Was kann das Windows 7 USB/DVD Download-Tool leisten?

  • Kostenlose, handliche Software, die nur einen einzigen Zweck erfüllt: Sie macht aus einer ISO-Datei ein bootfähiges Medium (USB oder DVD).

  • Simple Benutzerführung, die den Anwender in vier Schritten zum gewünschten Ergebnis führt.

  • Anders als des der Name vermuten lässt, kann die Software auch mit Windows 8/8.1 umgehen.

Fazit: Wenn es ein Softwarewerkzeug gibt, das haargenau und ausschließlich auf eine Aufgabe ausgerichtet ist, dann ist es dieses kleine Programm von Microsoft: Dadurch, dass es problemlos auch mit einer ISO-Datei funktioniert, die ein Windows-8-System beinhaltet, ist es noch universeller einzusetzen. Uns ist es im Test mit Hilfe dieser Software auch problemlos gelungen, eine Version des Windows Server 2012 R2 auf einen USB-Stick zu bringen und anschließend vom diesem Stick aus das Betriebssystem zu installieren. Wer einfach schnell ein Boot-fähiges Windows-System auf einem Stick erstellen will, findet hier seine Lösung. Allerdings muss er sich damit abfinden, dass dieses Tool nur in englischer Sprache zur Verfügung steht.

Windows 8/8.1 To Go: Betriebssystem direkt auf dem USB-Stick

Mit Windows 8/8.1 bietet Microsoft auch die Möglichkeit, eine Version dieses Betriebssystem ohne zusätzliche Software direkt von einem USB-Stick aus zu betreiben: Dieses Feature nennt sich "Windows To Go" und ermöglicht es einem Anwender, ein Windows-8.x-Betriebssystem, das auf einem USB-Stick installiert ist, an einem anderen PC (Windows 7 oder Windows 8.x) zu betreiben. Dabei kann er die dort vorhandenen Hardware-Ressourcen zwar zu nutzen, kann aber nicht auf die Daten zugreifen, die sich beispielsweise auf der Festplatte des "Gastrechners befinden. Microsoft positioniert diesen Ansatz als eine weitere Lösung für das BYOD-Konzept (Bring Your Own Device). Konsequenterweise steht dieses Feature dann auch nur bei der Enterprise-Version von Windows 8/8.1 zur Verfügung, die ausschließlich für den Einsatz in Unternehmen gedacht ist.

Nur in den Systemeinstellung unter Windows 8/8.1 Enterprise zu finden: Die Möglichkeit das System mit Windows To Go auf einem USB-Stick einzurichten.
Nur in den Systemeinstellung unter Windows 8/8.1 Enterprise zu finden: Die Möglichkeit das System mit Windows To Go auf einem USB-Stick einzurichten.
Foto: Bär/Schlede

Vorteile beim Einsatz von "Windows 8 To Go":

  • Direkt ins Betriebssystem integrierte Lösung, die keine weitere Software benötigt.

  • Gute und weitreichende Einbindung in alle Windows-Umgebungen.

  • Schnelle und relativ einfache Installation durch Software-Assistenten.

Weshalb "Windows 8 To Go" eine Nischenlösung bleibt:

  • Steht ausschließlich bei Windows 8/8.1 Enterprise zur Verfügung, das nicht im freien Handel angeboten wird.

  • Kann nur mit ganz bestimmten von Microsoft zertifizierten USB-Sticks eingesetzt werden - mit allen anderen Modellen verweigert die Software die Zusammenarbeit.

  • Um ausreichende Performance zu erreichen, sollten USB-Stick und -Anschluss am PC USB 3.0 unterstützen.

Fazit: Einsatz und Anwendung von "Windows to Go" sind verblüffend einfach und sehr gut zu handhaben: Im Prinzip steht den Anwendern hier wirklich "ein PC auf dem Stick" zur Verfügung. Die sehr strikten Vorgaben ermöglichen es aber nur einer sehr begrenzten Zahl von Anwendern, diese Windows-8.x-Technik einzusetzen.