Charakteristika von Führungskräften

Chefs jenseits des Irrsinns

29.07.2018
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Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.
Der Führungsstil in vielen Unternehmen stammt noch immer aus dem zurückliegenden Jahrhundert.
Der Führungsstil in vielen Unternehmen stammt noch immer aus dem zurückliegenden Jahrhundert.
Foto: pressmaster - Fotolia.com

Die meisten Psychopathen fanden sich - in dieser Reihenfolge - unter Vorstandsvorsitzenden, Anwälten, Rundfunkjournalisten, Verkäufern und Chirurgen. Auch Geistliche fanden sich unter den ersten Zehn auf der Liste.

Dass auch ein Teil der Vorstandsvorsitzenden psychopathisch ist, heißt aber nicht notwendigerweise, dass diese Leute alle schlechte Vorgesetzte sind. Denn die zitierten Eigenschaften bilden schließlich nur einen Teil ihres Charakters ab. Darüber hinaus sind die da oben in vielem einfach besser als andere, auch deshalb haben sie Karriere gemacht.

Mut, Wille und Belastbarkeit

Mit diesen positiven Eigenschaften hat sich die internationale Personalberatung Russell Reynolds in der Studie "Inside the Mind of the Chief Executive Officer" intensiv beschäftigt. Dazu analysierten die Macher über 900 psychometrische Datensätze (zu Deutsch: messbare und vergleichbare Eigenschaften) von CEOs sowie 6.000 Profile von Führungskräften der zweiten und dritten Ebene.

Ohne Teamgeist und ohne einen motivierenden Umgang mit den Mitarbeitern können Chefs heute nicht mehr dauerhaft erfolgreich sein.
Ohne Teamgeist und ohne einen motivierenden Umgang mit den Mitarbeitern können Chefs heute nicht mehr dauerhaft erfolgreich sein.
Foto: Robert Kneschke - shutterstock.com

Das eine Personalberatung nicht verkündet, die Vorstände dieser Welt seien in erster Linie verrückt, sondern dass sie sie eher lobt, war beim Blick auf die Ergebnisse zwar zu erwarten gewesen. Russell Reynolds glaubt - natürlich - dass die meisten CEOs deshalb Chef sind, weil sie vieles besser können als die Führungskräfte eine Etage unter ihnen.

En Detail unterschieden sie sich (positiv) von ihnen vor allem an folgenden Punkten:

  • beim Mut und beim Willen, Dinge voranzutreiben

  • bei Antrieb und Belastbarkeit

  • bei unabhängigem Denken

  • Zukunftsorientiertheit

  • bei der Fähigkeit, andere für ihr Vorhaben zu gewinnen

  • bei klarer Kommunikation

  • beim Team Building.

Nur 16 Prozent der Mitarbeiter sind engagiert

Vor allem die beiden letztgenannten Punkte dürften viele Angestellte verwundern, die in ihrem Job schon häufig das Gegenteil erlebt haben. Auch stellt sich die Frage: Wenn die Kommunikation durch den Chef so gut ist und Teamwork auch, warum haben sich dann so viele Angestellte längst innerlich von ihrem Job verabschiedet?

Laut dem aktuellen Engagement-Index des renommierten Gallup-Instituts engagieren sich lediglich 16 Prozent der Arbeitnehmer mit Herz, Hand und Verstand für ihren Job. Die große Mehrheit, 68 Prozent der Beschäftigten, macht lediglich Dienst nach Vorschrift, und weitere 16 Prozent haben bereits innerlich gekündigt.