Wie funktioniert CEP?
Die Kernelemente der neuen Tools bilden in der Gartner-Diktion Event Processing Agents (EPAs) - kleine Programme, die kontinuierlich Anfragen gegen Daten aus Ereignisströmen fahren. Sie nutzen Regeln, um Ereignisse zu filtern, zu korrelieren und zu komplexeren Ereignissen (Complex Events) zu aggregieren. Softwareagenten vergleichen Events mit vorher definierten Mustern und identifizieren beispielsweise solche Ereigniskonstellationen, die vorgegebene Restriktionen verletzen. Regeln können etwa in einer Event Processing Language (EPL) formuliert sein, so Schulte. Doch es gibt auch andere Wege. So greift Tibco mit seiner Software "BusinessEvents" auf eine CEP-Engine zurück, die ähnlich wie eine Rules Engine funktioniert und so genannte Zustandsübergangstabellen nutzt. Tibco-Manager Scott Fingerhut beschreibt den Nutzer der Software so: "BusinessEvents zeigt dem Management, wie ein Router das Netz beeinflusst, wie das Netz die Anwendungen und diese wiederum die Geschäftsprozesse beeinflussen."
Zu den potenziellen Killerapplikationen für CEP zählt Gartner unter anderem den Echtzeithandel in der Finanzbranche, die Verwaltung von RFID-Netzen, Supply-Chain-Management (SCM) und Betrugserkennung. Anhand typischer Transaktionsmuster ließen sich mit Hilfe von CEP beispielsweise Kreditkartenbetrüger aufspüren. Bis zum Jahr 2008 werde mehr als die Hälfte der Großunternehmen CEP im Kontext von Business-Anwendungen einsetzen, prognostizieren die Analysten.
Etliche Softwarehäuser sind bereits auf den Zug aufgesprungen, darunter Spezialanbieter wie Actimize, Decision Point oder Systar. Andererseits integrieren die Großen der Softwarebranche CEP-Techniken in ihre Integrations- und Middleware-Portfolios. Neben Tibco zählen dazu etwa Sun mit dem Seebeyond-System "eBAM", Webmethods mit "BAM and Optimize" oder IBM mit dem "Websphere BI Message Broker".