Die Tops und Flops des Jahres
Public Cloud unter den Flops des Jahres
Neben den Top-Themen ermittelt Capgemini jedes Jahr auch die Flops, also die Trends, die entweder noch nicht in den Unternehmen angekommen oder schon wieder überholt sind. Manche interessante Technologie lande auch auf einem hinteren Platz, weil die breite Masse sie nicht benötige, räumt das Beratungs- und Serviceunternehmen ein.
Zu den Technologien, die trotz ihres Potenzials erst einmal am Ende der Liste stehen, zählt Capgemini Mashups. Darunter ist die Integration von Informationen aus fremden Quellen, beispielsweise Tabellen oder Präsentationen, in das hauseigene Web-Angebot zu verstehen. Von den Studienteilnehmern wird diese Technik allerdings noch nicht als zukunftsweisend erachtet.
Unter den Flops findet sich aber auch ein Trend, der von der Anbieter- und Analystenseite gehypt wurde und immer noch wird: Im Gegensatz zur Private Cloud gilt die Public Cloud den IT-Entscheidern als No-go-Area - jedenfalls so lange, bis die offenen Sicherheitsfragen beantwortet sind. Das gilt auch für einzelne Cloud-Angebote wie beispielsweise "Google Apps".
Auch die Blog-Technologie ist nach Ansicht der Befragten eher unwichtig für die Zukunftssicherung des Unternehmens. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um externe Blogs oder internes Microblogging handelt.
- Gartners Trends 2012
Die in der Folge aufgelisteten Trends haben strategische Bedeutung für Unternehmen, weil sie die IT oder das Kerngeschäft künftig erheblich beeinflussen. - Media-Tablets
Angesichts der Vielzahl von Formfaktoren, Plattformen, Geräteklassen und Techniken im Mobility-Bereich sollten IT-Abteilungen die Rolle einer zentalen Planungsstelle aufgeben und lernen, die Vielfalt zu verwalten und gewinnbringend zu fördern. - Mobil-zentrische Applikationen und Interfaces
Smartphones und Tablets haben die Grundlagen der GUI-Entwicklung verändert: Touch, Sprache und Gesten lösen Icons, Menüs und Maus ab. - Internet der Dinge
Das Internet der Dinge kommt nun doch. Zunehmend werden Geräte, Maschinen und andere Objekte mit Intelligenz und Kommunikationstechnik ausgestattet. - App Stores und Marktplätze
70 Milliarden App-Downloads im Jahr 2014 erwartet Gartner. Die Masse macht der Privatkunde, doch Online-Marktplätze gibt es künftig vermehrt auch im Geschäftsumfeld. - Big Data
Datenmenge und Zahl der Formate steigen, gleichzeitig müssen Informationen schneller verarbeitet werden. Logische Data Warehouses lösen traditionelle Installationen ab. - In-Memory-Computing
Preisverfall und Verfügbarkeit von Flash-Speichern bereiten den Boden für das In-Memory-Computing. - Extrem energiesparende Server
Neue Anbieter bewerben ihre energiesparenden Server. Oft sind sie zu leistungsschwach und zu betreuungsintensiv. - Cloud Computing
Der Trend zur IT aus der Wolke wird kaum eine Branche verschonen. Die meisten Verantwortlichen treten nun in die Phase konkreter Projekte ein.
Die Aufsteiger des Jahres
Wie schon erwähnt, unterscheiden IT-Entscheider scharf zwischen der Internet-Wolke und der Private Cloud in einem kontrollierten Umfeld. Viele Unternehmen arbeiten derzeit an eigenen Cloud-Strukturen, bestätigt Capgemini. Auf diese Weise ließen sich viele der mit der Public Cloud verbundenen Sicherheitsprobleme umgehen und die Anforderungen des Gesetzgebers beziehungsweise der Aufsichtsbehörden erfüllen. Die so gesammelten Erfahrungen könnten die Betriebe später für die Auswahl eines Cloud-Anbieters nutzen - für den Fall, dass sich die Public Cloud irgendwann doch als Modell der Zukunft herausstellen werde.
Zu den "Aufsteigern des Jahres" zählt aber auch das Thema Social Media. Laut Capgemini hat sich die Einstellung der IT-Verantwortlichen hierzu seit der vorangegangenen Befragung spürbar verändert. Vor zwölf Monaten noch sei der gesamte Social-Media-Bereich "als mehr oder weniger überflüssig eingestuft" worden. Mittlerweile lägen Social Media Analysis und Social Media Integration aber gut im Rennen. Offenbar hätten viele Unternehmen im Laufe des vergangenen Jahres angefangen, die sozialen Medien zu nutzen; 43 Prozent der CIOs gaben an, sich mit Social Media-Integration zu beschäftigen, und knapp 32 Prozent wollen eine Analyselösung für soziale Medien implementieren.
Wie die Autoren der Studie hinterherschicken, ist diese Entwicklung sinnvoll, weil sich mit der frühen Einbindung der Social Media in die IT die Fehler vermieden ließen, die seinerzeit beim Aufbau der Unternehmensportale gemacht wurden, sprich: Datenwildwuchs und Datensilos, die zu bereinigen und aufzulösen im Nachhinein sehr aufwändig seien.