IoT-Bereich soll an die Börse

Blackberry plant Aufspaltung

05.10.2023
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Um Ordnung in sein Geschäftsportfolio zu bekommen, will Blackberry den IoT-Bereich abspalten und an die Börse bringen.
Obwohl längst Geschichte, wird Blackberry immer noch häufig in Verbindung mit seinen Smartphones gebracht - und weniger mit Cybersecurity- oder IoT-Lösungen.
Obwohl längst Geschichte, wird Blackberry immer noch häufig in Verbindung mit seinen Smartphones gebracht - und weniger mit Cybersecurity- oder IoT-Lösungen.
Foto: JHVEPhoto - shutterstock.com

Wie das im kanadischen Waterloo ansässige Unternehmen mitteilte, sollen die beiden Hauptgeschäftsbereiche von Blackberry, IoT und Cybersicherheit, in zwei unabhängig voneinander betriebene Einheiten aufgeteilt werden. Anschließend ist geplant, die aktuell als Blackberry Technology Solutions (BTS) geführte IoT-Tochter bereits im ersten Halbjahr 2024 an die Börse zu bringen.

Die Entscheidung ist das Ergebnis der strategischen Initiative "Project Imperium", die Blackberry Anfang Mai angekündigt hatte. Im Rahmen einer umfassenden Überprüfung des Business-Portfolios sollten Möglichkeiten zur Steigerung des Shareholder Values gefunden werden.

"Der Vorstand und das Management sind der Meinung, dass die Trennung unserer Hauptgeschäftsbereiche unsere Fähigkeit verbessern wird, Werte für alle unsere Stakeholder zu schaffen", erklärte Blackberry-CEO John Chen in einer Stellungnahme. Sowohl das IoT- als auch das Cybersecurity-Geschäft verfügten über führende Technologien und Talente und adressierten große und wachsende Marktchancen. Außerdem werde die vorgeschlagene neue Struktur ihre operative Flexibilität und ihre Fähigkeit, sich auf die Bereitstellung außergewöhnlicher Lösungen für ihre Kunden zu konzentrieren, weiter verbessern, fügte Chen hinzu.

Vom Smartphone-Riesen zum Gemischtwarenladen

Das 1984 gegründete Unternehmen hatte sich im Laufe der Jahre in verschiedene Richtungen entwickelt hat, was es Anlegern - zumindest aus Sicht von Blackberry - offenbar schwer machte, den Aktienwert richtig einzuschätzen. So sind die Kanadier nach der endgültigen Aufgabe des Smartphone-Geschäfts 2016 in gleich drei Segmenten tätig: Cybersecurity, IoT sowie Lizenzen und Sonstiges.

Das Segment Cybersicherheit besteht vornehmlich aus die Lösungen Cylance Cybersecurity und BlackBerry Unified Endpoint Management (UEM), die zusammen als BlackBerry Spark bekannt sind. Die Cylance-Cybersecurity-Lösungen umfassen CylanceENDPOINT, eine integrierte Endpunkt-Sicherheitslösung, die das KI-Modell von Cylance und die OneAlert EDR-Konsole nutzt. Die BlackBerry UEM Suite umfasst die Lösungen BlackBerry UEM, BlackBerry Dynamics und BlackBerry Workspaces des Unternehmens.

Das IoT-Geschäft besteht aus BlackBerry Technology Solutions (BTS) und der mit AWS entwickelten Datenplattform BlackBerry IVY für vernetzte Fahrzeuge. Gleichzeitig verdient das Unternehmen im Bereich Lizenzen und Sonstiges vornehmlich Geld mit der Lizenzierung von Patenten aus dem Mobilfunkgeschäft, während die Lizenzvereinbarung mit TCL rund um den Namen Blackberry 2020 eingestellt wurde.