iSCSI macht Storage Area Networks (SAN) erschwinglich

Bestehende Infrastruktur nutzen

02.06.2004
Von Petra Riedel

Zwischen und neben DAS und SAN siedelten sich die Appliances aus dem Bereich „Network Attached Storage“ (NAS) an.

Im Unterschied zum blockorientierten Datentransport im SAN werden bei diesem Modell die Informationen dateiorientiert abgelegt. Es eignet sich also vor allem für Bereiche, in denen mehrere Mitarbeiter auf dieselben Dateien zugreifen müssen,wie es beispielsweise im Publishing- oder im CAD/CAM-Umfeld der Fall ist. Kleine und mittlere Lösungen aus diesem Segment sind nicht viel mehr als optimierte File Server. Da sie Protokolle wie NFS (Network File System) oder CIFS (Common Internet File System) verwenden, ist ihre Leistungsfähigkeit begrenzt. Highend-Systeme, wie sie beispielsweise Network Appliance anbietet, entkommen der Leistungsbegrenzung durch eigene File-Systeme oder verwenden sogar ein eigenes Betriebssystem, um den Protokoll-Overhead zu minimieren. Sie sind deshalb hoch skalierbar - allerdings für den Mittelstand auch unerschwinglich. Neueste Produkte aus diesem Bereich - so genannte „Fabric Attached Storages“ - unterstützen sowohl die datei-

als auch die blockorientierte Verwaltung von Informationen und verfügen über Fibre-Channelsowie Ethernet-Schnittstellen.

Die Lücke zwischen Highend-FC-SAN und Lowend-DAS will iSCSI nun im zweiten Anlauf schließen. Für die Übertragung über die fast überall verfügbaren Ethernet-Netze verpackt iSCSI blockorientiert Daten und SCSIBefehle in Protocol Data Units (PDU) und diese wiederum in TCP/IP-Pakete, so dass die Informationen via Internet-Protokoll übermittelt werden. Dieses Verfahren funktioniert nicht nur im LAN, sondern auch in jederWeitverkehrs- Infrastruktur auf IP-Basis.

Das Protokoll iSCSI ist seit Februar 2003 ein von der IETF (Internet Engineering Task Force) ratifizierter Standard. Interoperabilitäts- Probleme dürften damit unwahrscheinlich - wenn auch nicht völlig ausgeschlossen - sein. In der Tat bestätigten Tests am Interop Laboratory der Universität von New Hampshire der Version 1.0 des Standards Funktionstüchtigkeit. Für die Analyse standen Hardware und Software von Herstellern wie Atto, Crossroads Systems, EMC, Empirix, Finisar, I-Tech, Intransa, Ivivity, Microsoft, Network Appliance, Silverback Systems und Xiran zur Verfügung. Viele Hersteller unterstützen also iSCSI - ganz im Gegensatz zur Situation vor drei Jahren, als IBM nur wenige Mitstreiter hatte. Ausgerechnet der Blaue Riese hält sich im Übrigen derzeit bei der iSCSIWeiterentwicklung

zurück. Ganz anders dagegen Microsoft: Mit seiner „Microsoft ISCSI Initiator“- Kampagne und dem „Designed for Windows“-Logo für kompatible iSCSI-Hardware unterstützt das Softwareunternehmen die Technologie. Seit Sommer 2003 steht das „Initiator Package“ zum kostenlosen Download zurVerfügung. Es enthält Treiber für die Windows-Versionen „2000“, „XP“ und „Server 2003“. Im „Windows Storage Server 2003“, der im vergangenen Jahr zur Systems vorgestellt wurde, ist die iSCSI-Unterstützung bereits enthalten.