iSCSI macht Storage Area Networks (SAN) erschwinglich

Bestehende Infrastruktur nutzen

02.06.2004
Von Petra Riedel

Auch bei den Herstellern von Speicherhardware ist der Trend, iSCSI-Anbindung als Alternative zu FC anzubieten, unverkennbar. So hatAdic, Anbieter von Bandbibliotheken, als erster großer Hersteller in diesem Segment iSCSIOptionen für seine Low- und Midrange-Produkte „Scalar 24“ und „Scalar 100“ eingeführt. Die Preisunterschiede zur herkömmlichen FC-Anbindung betragen je nach Konfiguration bis zu 50 Prozent. McData kaufte sich das notwendige Know-how ein und übernahm im September 2003 den iSCSI-Switch-Hersteller Nishan. Mit dem „Eclipse 1620“ brachte der Hersteller im November seinen ersten iSCSI-Switch auf den Markt. Mit zwei iSCSI- und zwei FC-Ports ausgestattet kostet er etwa 12 000 Euro. Die Midrange-Lösung „V-Switch 2000“ von Sanrad liegt mit rund 15 000 Dollar in

einem ähnlichen Preisbereich.

Gut skalierbar

Dies sind nur einige Beispiele für bereits verfügbare iSCSI-Hardware. Namhafte Hersteller, die bereits Produkte im Portfolio haben, sind unter anderem Agilent, Adaptec, Qlogic, Intel, HP und Cisco. Im Laufe des Jahres werden sicher weitere folgen.

Zusätzlich zu den Kostenvorteilen gegenüber FC-Hardware können IP-SANs auf iSCSI-Basis langsam wachsen. Da die vorhandene Infrastruktur weiterverwendet werden kann, ist zunächst nur eine Investition in Treibersoftware und Schnittstellenkarten notwendig. Wachsen die Anforderungen, lässt sich das System mit leistungsfähigeren Switches, besseren Adaptern und einer separaten Infrastruktur ausbauen. Auch ein Rückbau ist leicht möglich, falls sich der Umstieg als nicht praktikabel erweisen sollte. Im Unterschied dazu ist ein Fibre-Channel-SAN eine Allesoder-Nichts-Entscheidung. Das heißt: Falls das Speichernetz nicht den erwarteten Nutzen bringt, ist die gesamte Investition verloren. Doch auch die Vorteile von iSCSI haben ihren Preis: Da die Umsetzung von SCSI auf TCP/IP komplex ist, benötigt iSCSI sehr hohe Rechenleistungen. Der Transport über Gigabit-Ethernet kann einen 1-GHz-Prozessor völlig auslasten. Ein Einsatz von iSCSI ohne so

genannte „TCP/IP Offload Engines“ (TOE) ist deshalb kaum sinnvoll. Diese Adapterkarten, beispielsweise von Adaptec oder Intel, befreien die CPU von den Umsetzungsaufgaben. Was bei GE noch gut funktioniert, wird bei jedoch 10-Gigabit-Ethernet schwierig. Da der Rechenaufwand in etwa proportional zur Bandbreite steigt, müssen dann extrem leistungsfähige TOEs zum Einsatz kommen.