Berufsgenossenschaft setzt voll auf Linux

04.05.2004
Von Christian Zillich

Daneben galt es, das auf Windows basierende Anwendungssystem BG/Standard auf Java umzustellen. Bei der Migration zahlte sich aus, dass das System auf der ebenfalls von Entitec entwickelten Middleware "EP-KID" aufsetzt. Dadurch konnte laut Entitec-Geschäftsführer Horst Lanze ein Großteil der Client-Programme automatisch generiert werden. Gleiches gelte für Workflow-, Druck- und Archivierungsfunktionen. "Selbstverständlich mussten wir in einigen Bereichen, beispielsweise auf Schnittstellenebene, manuell nacharbeiten", so Lanze. Erschwerend kam hinzu, dass BG/Standard funktional weiterentwickelt wurde, was die technische Migration Richtung Open Source jedoch nicht beeinträchtigen durfte.

Windows-Clients mittels Samba eingebunden

Parallel dazu mussten 41 neue Server angeschafft, aufgebaut und getestet werden. Die VBG entschied sich für "Primergy"-Server von Fujitsu-Siemens, die mit zwei Prozessoren bestückt sind. Lediglich der zentrale Groupware-Server verfügt über vier Prozessoren. Die neuen, deutlich leistungsfähigeren Rechner ersetzen rund 120 NT-Server.

Im Juni 2003 wurde eine Testinsel mit 20 Arbeitsplätzen und vier Servern in Betrieb genommen. Da auf rund acht Prozent der Arbeitsplätze weiterhin Windows-Clients eingesetzt werden müssen, war eine der wichtigsten Fragen, wie Linux- und Windows-Clients koexistieren können würden. Zu den weiterhin Windows-basierenden Arbeitsplätzen zählen beispielsweise die Workstations für das Scannen und die Indizierung der Eingangspost oder eine proprietäre Lösung für die Personalverwaltung. Für den Aufbau des Netzes nutzt die Berufsgenossenschaft den quelloffenen File- und Print-Server "Samba 3.0". Dadurch können alle Linux- und die verbleibenden rund 100 Windows-Clients auf gemeinsame Netz-Resourcen zugreifen. Der Samba-Server dient auch als Tor für den Authentifizierungsmechanismus auf Basis des zentralen LDAP-Verzeichnisdienstes.

Fehlerhafte Replikationssoftware