Beim nächsten CMS wird alles anders

16.01.2004
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Zu den weiteren Kriterien zählten das durchgängige Vieraugenprinzip innerhalb der Arbeitsvorgänge und die Mandantenfähigkeit der Software - ein Muss bei einer dezentralen Organisation, wie sie in der Credit Suisse gegeben ist. Last, but not least war Mehrsprachigkeit gefordert: Die Inhalte sollten Workflow-basierend von den internen Sprach- und Übersetzungsabteilungen bearbeitet werden können, damit sie sich gleichzeitig in Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch publizieren ließen.

Im November 2001 startete das neue Projekt oder besser: die beiden Projekte. Zunächst ging es darum, den vorhandenen Content zu "streamlinen", erläutert Greiner. Die auf ursprünglich 12000 Seiten verteilten Inhalte sollten reduziert und einem einheitlichen Look and Feel unterworfen werden. Parallel zu dieser Aufräumarbeit war die neue CMS-Plattform zu implementieren.

Die beiden Aufgaben wurden an zwei separate Projektteams vergeben: auf der einen Seite an die IT-Crew, die für die Technik und Architektur verantwortlich zeichnete und den Workflow implementierte, auf der anderen an die "Web Production", also die interne Web-Agentur der Bank. Ihr oblag die Zuständigkeit für die Templates sowie das Look and Feel der Site. Insgesamt waren zu Spitzenzeiten knapp 20 Mitarbeiter und externe Kräfte in das Projekt involviert.

Unterstützen ließ sich die Credit Suisse sowohl in Sachen Architektur als auch bei der Einführung des Systems von der Münchner IT- und Management-Beratung Benmark GmbH, die sich bereits in anderen IT-Projekten der Bank bewährt hatte. Die Produktwahl fiel auf "Teamsite" von Interwoven. Das Softwarewerkzeug erfüllte alle beschriebenen Anforderungen. So unterstützt es beispielsweise einen reinen Push-Mechanismus vom Backend- zum Applikations-Server.

Step-by-Step-Ansatz hat sich bewährt

Die eigentliche Implementierung des CMS auf die zentrale Server-Platform war im Herbst 2002 abgeschlossen - nach etwa zehn Monaten Projektlaufzeit. Danach wurde das System peu à peu ausgerollt. Wie Christian Gröger, Principal Consultant bei Benmark, beteuert, nimmt die Migration einer Tochtergesellschaft oder eines Bereichs lediglich vier bis sechs Wochen in Anspruch. Bis zur Mitte dieses Jahres (2004) werde deshalb ein Großteil der gesamten Gruppe umgestellt sein - einschließlich der internationalen Web-Auftritte in den verschiedenen Ländern.