Cloud-Angebot von Amazon

AWS drängt in die Unternehmens-IT

23.05.2012
Von Wolfgang Sommergut 

Workflow-Service und NoSQL als neue Angebote an Entwickler

Simple Workflow Service (SWF) von Amazon.
Simple Workflow Service (SWF) von Amazon.
Foto: AWS

Amazon kam den Anforderungen jener Kunden, die derartige Anwendungen entwickeln, zuletzt mit einigen neuen Features entgegen. So stellte der Anbieter im ersten Quartal 2012 den Simple Workflow Service (SWF) vor, mit dem sich Abläufe und komplexere Geschäftslogiken in Cloud-Anwendungen abbilden lassen. Interessant dabei ist, dass Amazon damit auch die Definition von Workflows vorsieht, die sich von Applikationen abarbeiten lassen, die in den Firmen laufen. Auf diese Weise wäre es möglich, Prozesse in einer hybriden Konstellation aus internen und Cloud-Anwendungen zu durchlaufen.

Nachdem Amazon mit SimpleDB schon vor längerer Zeit eine nichtrelationale Datenbank einführte, die sich für kleinere Datenmengen eignet, legte der Cloud-Provider Anfang des Jahres einen weiteren NoSQL-Service nach, der sich vor allem an den Anforderungen von Websites mit sehr hohem Datenaufkommen orientiert. Der Dienst mit der Bezeichnung DynamoDB ist in der Lage, unbegrenzte Datenvolumina automatisch zu partitionieren und auf die benötigte Zahl von Servern zu verteilen. Außerdem repliziert er sie zwischen mindestens drei der weltweiten Rechenzentren von Amazon, um Ausfallsicherheit zu gewährleisten. DynamoDB befindet sich derzeit noch in der Betaphase.

Cloud-Services für Content-lastige Anwendungen

Für primär Content-orientierte Anwendungen, wie sie etwa von international agierenden Medienkonzernen entwickelt werden, offeriert Amazon schon seit geraumer Zeit einen Service namens CloudFront, der Inhalte über mehrere Edge-Standorte weltweit verteilt vorhält und sie von dem Rechenzentrum an die Benutzer ausliefert, das ihnen geografisch am nächsten liegt.

Erst vor Kurzem ergänzte der Anbieter seine Content-bezogenen Services um CloudSearch, das bisher in Europa noch nicht verfügbar ist. Es handelt sich dabei um eine Suchmaschine, die über ein einfaches Web-API in die eigenen Anwendungen eingebunden wird und die zu S3 hochgeladenen Dokumente oder beliebige Websites durchsuchen kann. Auch hier zeigt die Liste der Referenzkunden, für welche Art von Anwendungen sich der Dienst eignet. Laut Amazon nutzt der Foto-Sharing-Service Smugmug CloudSearch, um seine Benutzer eine Milliarde Bilder durchsuchen zu lassen.