IT-Ausgaben

An welchen Stellen der CIO investieren muss

30.05.2022
Von 
Mary K. Pratt ist freiberufliche Journalistin in Massachusetts.

Die 10 wichtigsten Treiber für IT-Ausgaben

Der "State of the CIO-Bericht" ergab weiter, dass 59 Prozent der CIOs im Jahr 2022 mehr ausgeben wollen als im Jahr 2021. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten nur 49 Prozent der CIOs zu Beginn des Jahres angegeben, dass sie eine IT-Budgeterhöhung planen. Auf die Frage nach den geschäftlichen Initiativen, die IT-Investitionen in Ihrem Unternehmen am stärksten vorantreiben würden, nannten die IT-Verantwortlichen:

  • Verbesserung der Cybersicherheit: 49 Prozent

  • Steigerung der betrieblichen Effizienz: 46 Prozent

  • Verbesserung der Kundenerfahrung: 42 Prozent

  • Umgestaltung bestehender Geschäftsprozesse (d.h. Automatisierung, Integration): 41 Prozent

  • Erhöhung der Mitarbeiterproduktivität: 27 Prozent

  • Steigerung der Rentabilität: 24 Prozent

  • Entwicklung neuer Produkte: 22 Prozent

  • Verbesserung hybrider Arbeitstechnologien: 21 Prozent

  • Steigerung der Gesamteinnahmen des Unternehmens: 20 Prozent

  • Erfüllung von Compliance-Anforderungen: 19 Prozent

Andere Marktforscher haben ähnliche Trends bei den IT-Ausgaben festgestellt. Gartner erwartet unter anderem einen Anstieg der weltweiten IT-Ausgaben um vier Prozent in diesem Jahr, der vor allem durch Investitionen in Analytics, Cloud Computing, Kundenerfahrung und Sicherheit angetrieben wird. Die Info-Tech Research Group stellte in ihrem Bericht "CIO Priorities 2022" fest, dass CIOs die Verbesserung von Geschäftsprozessen, die digitale Transformation/Modernisierung, die Sicherheit sowie die Unterstützung des Umsatzwachstums als die wichtigsten geschäftlichen Erfordernisse ansehen, die ihre IT-Agenda in diesem Jahr prägen.

To-dos im digitalen Wettlauf

Bei näherer Betrachtung stellte Info-Tech fest, dass CIOs die folgenden Prioritäten für den Wettbewerb in der digitalen Wirtschaft nannten:

  • Verringerung der Reibung im hybriden Betriebsmodell

  • Verbesserung der Ransomware-Abwehr

  • Unterstützung einer mitarbeiterzentrierten Bindungsstrategie

  • Entwicklung einer Automatisierungsplattform

  • Vorbereitung auf die Berichterstattung über neue ESG-Metriken

Cybersicherheit treibt IT-Ausgaben

Natürlich haben Unternehmen jedes Jahr in grundlegende Elemente wie die Cybersicherheit investiert, aber ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren hat den aktuellen Anstieg der Sicherheitsausgaben erforderlich gemacht. "Die Ausgaben für Cybersicherheit sind kontinuierlich gestiegen, aber sie haben sich von der Perimeter-Sicherheit, an die wir seit 40 Jahren gewöhnt sind, auf die Absicherung von Clouds, Remote Work und Remote-Mitarbeitern verlagert", berichtet John Lovelock, Research Vice President und Analyst bei Gartner. "Unternehmen, die früher virtuelle Mauern um ihre Gebäude errichtet haben und so die Sicherheit gewährleisten wollten, haben jetzt zu viele Öffnungen etwa in die Cloud, zu Partnern, Kunden und Mitarbeitern, als dass diese Strategie noch praktikabel wäre."

Obwohl dieser Wandel schon seit vielen Jahren im Gange ist, bildet er laut Lovelock nach wie vor die treibende Kraft hinter einem Großteil der IT-Ausgaben für Cybersicherheit. "Es geht um die Sicherung dessen, was sich in den vergangenen Jahren gebildet hat und was sich immer noch weiterentwickelt." Als Beweis führt er die Zahlen von Gartner in diesem Bereich an: eine jährliche Wachstumsrate von 34 Prozent bei den Ausgaben für Cloud-Sicherheit, die von 585 Millionen US-Dollar im Jahr 2019 auf voraussichtlich 3,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 ansteigen werden.

Ransomware als Treiber für IT-Ausgaben

Ransomware ist ein weiterer wichtiger Grund für die zunehmende Besorgnis über Cybersicherheit und den entsprechenden Anstieg der IT-Ausgaben, berichtet Brian Jackson, Forschungsdirektor im CIO-Bereich bei Info-Tech. Seiner Analyse nach sind mehr Unternehmen von Ransomware-Angriffen betroffen, als den meisten bewusst ist, und viele würden sich in einer Phase der "Wiederherstellung" befinden. "Das kann eine große Stange Geld kosten", so Jackson. Selbst diejenigen, die noch nicht von Ransomware betroffen waren, sehen sich gezwungen, in stärkere Schutzmaßnahmen zu investieren, beispielsweise in bessere Offline-Backups. "Bei Ransomware handelt es sich oft um staatlich geförderte Cyberkriegsführung, und die Unternehmen sind mittendrin - somit hat sich Cybersecurity zu einem Kostenblock der geschäftlichen Tätigkeit entwickelt", fügt Jackson hinzu.

Anforderungen an Effizienz, Erfahrung und Produktivität

Andere wichtige Geschäftsanforderungen, die den Anstieg der IT-Ausgaben vorantreiben - wie die Steigerung der Effizienz, der Kundenerfahrung, der Mitarbeiterproduktivität und der Rentabilität - sagen laut Experten auch etwas darüber aus, wo die Unternehmen im Jahr 2022 stehen. "Sie haben jetzt eine größere Disziplin beim Kostenmanagement und müssen klug entscheiden, wofür sie ihr Geld ausgeben", sagt Dan Priest von PwC, und er fügt hinzu, dass dies eine der besten Stellen ist, um zu investieren - besonders in Zeiten der Inflation.