Der große Gerüchte-Check

Alle Fakten zum Apple iPhone 6 und iPhone 6L

08.09.2014
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Am 9. September werden - höchstwahrscheinlich - das iPhone 6 mit 4,7 Zoll und das iPhone 6L mit 5,5 Zoll Display-Größe vorgestellt. Die neuen iPhones kommen mit "unzerstörbarem" Saphirglas, abgerundeten Gehäuse, A8-CPU, WLAN 802.11ac, NFC, drahtlosem Laden und natürlich iOS 8. Letzteres ist klar, aber der Rest? Wir ordnen die Gerüchte ein.

Seit Anfang des Jahres kursieren ständig neue Gerüchte um das nächste iPhone; alles also wie immer. Nach dem iPhone 5S und iPhone 5C vom September 2013 wird diesen September das iPhone 6 erwartet. Genauer gesagt am 9. September, wie das Wall Street Journal und re/code Anfang August berichteten. Noch ist das Datum von Apple offiziell nicht bestätigt worden, doch rückblickend auf die letzten Jahre gilt der Termin als sehr sicher.

iPhone 6, iPhone 6L oder iPhone Air

Doch jetzt fängt es schon: Was wird eigentlich genau vorgestellt? Kommt ein iPhone und etwas später das größere oder doch beide gleichzeitig… Alle Quellen von "Insidern" und "Experten" sprechen unisono von zwei iPhone-6-Modellen mit 4,7 und 5,5 Zoll Display-Größe. Ob beide iPhone 6 heißen oder das größere Modell die Bezeichnung iPhone 6L erhält, weiß niemand wirklich. Vor einigen Monaten wurde auch der Name iPhone Air für das 5,5-Zoll-Modell heiß gehandelt.

Den Displays widmen wir uns gleich, vorher stellt sich die Frage, wie sieht denn das neue iPhone 6 eigentlich aus? Beim iPhone 5S waren viele enttäuscht, weil es die Optik des Vorgängers iPhone 5 besitzt. Und das "günstige" iPhone 5C in bunten Kunststoffgehäusen weckte aufgrund der "alten" iPhone-5-Technik wenig Begeisterung. Das iPhone 6 kehrt von dem eckigen Gehäusekanten des iPhone 5/5S jedenfalls ab. Während das Design auf der Bildschirmseite sehr ähnlich zu den aktuellen iPhones ist, zeigt die Rückseite abgerundete Ecken und Kanten; es gibt eine Annäherung zum iPad Air und iPad mini.

Statt aus Aluminium soll die Rückseite aus Liquidmetal sein; dieses Material sei leichter und soll ein noch dünneres iPhone möglich machen. Die Gerüchteküche spricht von 6 bis 7 mm Gehäusedicke beim iPhone 6. Das aktuelle iPhone 5S misst exakt 7,6 mm. Schaut man sich die auf vielen Bildern aufgetauchten Prototypen von Gehäusen an, so fällt der von oben nach rechts gewanderte Ein-/Ausschalter auf. Darunter ist wie bisher der SIM-Karten-Slot angebracht. An den Schaltern für die Lautstärke sowie die Mute-Funktion hat sich wenig geändert - bis auf die Breite der Elemente. Diversen Meldungen zufolge sollte auf der Rückseite das Apfel-Logo aufleuchten können, beispielsweise wenn neue Nachrichten eintreffen. Mittlerweile nach "frischen" Bildern von Gehäuserückseiten kehrt die Gerüchteküche aber wieder davon ab.

"Unzerstörbares" Saphirglas und höhere Auflösung

Als ziemlich sicher gilt beim iPhone 6 bisher nur, dass es die zwei Display-Größen geben wird. Unzählige "Leaks" von Gehäusen und Bildschirmgläsern in den Formaten 4,7 und 5,5 Zoll weisen darauf hin. Zum Vergleich nochmal: Die aktuellen iPhones kommen mit einem 4,0-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1136 x 640 Bildpunkten aus. Beim iPhone 6 soll sich - mal wieder Insidern zufolge - die Auflösung auf 1704 x 960 Pixel erhöhen; sowohl beim 4,7- als auch beim 5,5-Zoll-Modell. Das Seitenverhältnis bleibt dabei unverändert bei 16:9. Die Pixeldichte steigt durch die höhere Auflösung trotz größerer Diagonale. Statt 326 ppi eines iPhone 5S wartet das iPhone 6 mit 4,7-Zoll-Display mit 416 ppi auf. Beim noch größeren iPhone 6L mit 5,5 Zoll Diagonale liegt die Pixeldichte immer noch bei 356 ppi.

Damit die Pixel auch gut geschützt sind, soll das iPhone 6 ein Display aus Saphirglas erhalten - so wollen es zumindest viele wissen. Als Partner wird das in Arizona angesiedelte Unternehmen GT Advanced Technologies gehandelt. Saphirglas ist deutlich widerstandsfähiger als das bei viele Smartphones verwendete Corning Gorilla Glas 2; manche nehmen gleich das Wort unzerstörbar in den Mund, was natürlich leicht übertrieben ist. Ob Apple wirklich Saphirglas verwendet ist natürlich auch eine Frage des Preises und der Verfügbarkeit. Analysten sprechen bei Saphirglas von 16 US-Dollar pro Stück statt 3 US-Dollar bei Gorilla Glas.

Wie in dem Video zu sehen ist, zeigt sich Saphirglas sehr unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Fällt einem das iPhone herunter oder jemand tritt darauf, so hätte dies nicht gleich einen Glasbruch zur Folge.