ERP-Zufriedenheitsstudie

Anwender geben ihrem ERP-System gute Noten

12.09.2011
Von Frank Naujoks

5. Megatrend SaaS

Das Interesse an Lösungen, die eine berechenbare und stabile Cost of Ownership bieten, hat gerade vor dem Hintergrund ausufernder Upgrade-Projekte zugenommen. Nachdem ERP-Ergänzungen auf SaaS-Basis - angefangen bei HR bis hin zu CRM - fast schon zur normalen IT-Ausstattung von Unternehmen gehören, gewinnen auch ERP-SaaS-Lösungen wie SAP Business-By-Design (ByD) und Microsofts-ERP-Systeme, die von SaaS-Plaza beispielsweise im On-Demand-Modus angeboten werden, an Fahrt. Dabei sind derzeit zwei Trends zu beobachten: Komplette Suites und kleine Nischenlösungen scheinen von der Nachfrage nach Cloud-basierender Software überdurchschnittlich zu profitieren.

Trotz aller SaaS-Euphorie sollten Anwender nicht die Kosten für die allzu leicht nutzbaren Angebote aus den Augen verlieren. Auch eine klare Vorgabe zu den eingesetzten Produkten vor dem Hintergrund einer einheitlichen IT- und Applikationsstrategie scheint geboten. Sonst entsteht der nächste Technologie-Zoo - und damit eine gefährliche Kostenfalle.

Auch die Anbieter können sich dem Trend nicht verschließen und müssen ein entsprechendes Angebot bereitstellen können, selbst wenn gegenwärtig nur drei Prozent der Befragten angeben, das Betriebs- beziehungsweise Preismodell sei ein Entscheidungskriterium. Komplett auf SaaS-ERP umsteigen werden zwar insbesondere Fertigungsunternehmen kaum, doch für Firmen aus dem Dienstleistungssektor und für ergänzende funktionale Anwendungen wird die Nachfrage zunehmen. Im CRM-Markt wird sich der Anteil der SaaS-Lösungen der 30-Prozent-Marke nähern - und eine ähnliche Entwicklung ist langfristig auch im ERP-Bereich nicht auszuschließen.

Die ERP-Hersteller stehen zudem vor der Herausforderung, ihre On-Premise und On-Demand-Angebote zu harmonisieren. So lassen sich Entwicklungskosten senken und Anwender mit der Wahlfreiheit zwischen den Deployment-Modellen locken. Die Anbieter müssen jedoch ihr Umsatzmodell und damit ihre Finanzierung anpassen, denn statt einer hohen Einmalzahlung und anschließenden Wartungserlösen werden künftig monatliche Mieteinnahmen anfallen, aus denen Infrastruktur, Entwicklung und Support finanziert werden müssen.