Der IT-Dienstleister T-Systems schwächelt

01.08.2006
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Das Management kennt die Defizite und bemüht sich, sie zu beheben - sehr langsam.

Schenkt man den Prognosen der Marktbeobachter Glauben, dürfte sich demnächst einiges bei T-Systems bewegen. "Nicht zuletzt mit der Gedas-Übernahme ist wieder sehr viel frisches Blut in das Topmanagement gekommen, das hat zunächst sicher für etwas Unruhe gesorgt", mutmaßt etwa Christophe Chalons, Geschäftsführer von Pierre Audoin Consultants (PAC).

Nach einer Phase der Schwäche steigt der Umsatz von T-Systems wieder, allerdings weiterhin weniger stark als der Marktdurchschnitt.
Nach einer Phase der Schwäche steigt der Umsatz von T-Systems wieder, allerdings weiterhin weniger stark als der Marktdurchschnitt.

Gemeint sind neue Führungskräfte wie Lothar Pauly, der im Herbst vergangenen Jahres den Chefposten bei T-Systems übernahm, sowie Axel Knobe und Hans-Jürgen Schwerhoff, die im Zuge der Gedas-Akquisition Ende 2005 unter das Dach der Telekom-Tochter wechselten. Monatelang hat man wenig von ihnen gehört, doch "jetzt kommen wir in eine Phase, in der die ersten positiven Auswirkungen zu erwarten sind", schildert Chalons.

Höchste Zeit! Die letzten Quartale schloss der IT-Dienstleister mit minimalem Wachstum ab. "T-Systems hat schwächer als der Marktdurchschnitt zugelegt", bestätigte der PAC-Analyst, räumte aber ein, dass "nur solche Anbieter stark gewachsen sind, die große Deals abschließen konnten." T-Systems gehörte zuletzt nicht dazu, der mit der Gedas-Übernahme gewonnene Kunde Volkswagen floss in die bisherigen Geschäftszahlen noch nicht ein.

Strukturelle Probleme bremsen

Sämtliche Outsourcing-Anbieter, so der Marktkenner, hätten zudem unter dem enormen Preisverfall im Auslagerungsgeschäft gelitten. "Selbst in laufenden Geschäftsbeziehungen werden Preise substantiell nachverhandelt", schildert Chalons. Aber auch im Projektgeschäft konnte T-Systems zuletzt nicht glänzen, hier fehlt dem deutschen Anbieter die Möglichkeit, Offshore-Personal einzubinden.