Windows: 25 Tuning-Märchen


 
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Prefetch-Cache leeren
Mythos: Prefetch- beziehungsweise Superfetch-Cache müssen durch Tuning-Utilities geleert werden, damit der Rechner mit optimaler Geschwindigkeit arbeitet.

Fakten: Mit XP hat Microsoft die Prefetch-Funktion eingeführt. Im Ordner "C:\Windows\Prefetch" merkt sie sich beim Rechner-Neustart und bei jedem Aufruf eines Programms, welche Dateien in welcher Reihenfolge geladen wurden. Die Infos aus dem Prefetch-Ordner nutzt der Windows-Defragmentierer, um diese Dateien im Interesse kurzer Ladezeiten optimal auf der Festplatte anzuordnen.

Für Vista wurde Prefetch nicht nur in Superfetch umbenannt. Die Technik versucht sich jetzt auch als Hellseher und nutzt freie Rechner-Ressourcen dazu, voraussichtlich demnächst benötigte Dateien in freie Teile des Arbeitsspeichers zu laden.

Dem Mythos zufolge muss "der Schrott im Prefetch-Cache" regelmäßig entsorgt werden, damit keine Altlasten den Rechner blockieren. Das ist Quatsch: In der Datei NTOSBOOT-B00DFAAD.pf bleiben ohnehin nur die Infos aus den letzten acht Boot-Vorgängen erhalten, ältere Einträge entsorgt Windows selbständig. Und die übrigen Prefetch-Einträge werden nur dann ausgewertet, wenn Sie das entsprechende Programm aufrufen. Verheerend: Durch Löschen des Prefetch-Caches steigt die für den nächsten Neustart des PCs oder den folgenden ersten Aufruf einer Software benötigte Zeit sprunghaft an, denn Windows muss die Prefetch-Dateien erst wieder neu anlegen.

Ebenfalls einem Märchenbuch entspringt die Behauptung, in XP gäbe es einen geheimen Superfetch-Modus nach Vista-Vorbild, den man über einen Registry-Key aktivieren könne.