Windows: 25 Tuning-Märchen


 
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Speicher-Tuning
Mythos: Tools zum Speicher-Tuning räumen den Arbeitsspeicher auf und sorgen dadurch für mehr Leistung.

Fakten: Der Windows Memory Manager verwaltet den verfügbaren Speicher. Benötigt ein Prozess, beispielsweise Word, Speicher, dann wird dieser ihm vom Memory Manager zugeteilt. Geht der Arbeitsspeicher zur Neige, verschiebt der Memory Manager die Teile von dessen Inhalt, auf die am längsten nicht mehr zugegriffen wurde, in die Auslagerungsdatei auf der Festplatte.

Speicher-Tuning-Tools, die den Arbeitsspeicher angeblich defragmentieren, fordern dabei zunächst große Speichermengen vom Memory Manager an. So zwingen sie ihn, Daten anderer Programme in die Auslagerungsdatei zu verschieben. Anschließend geben sie den gerade erst zugeteilten Speicher wieder frei und zeigen ihn zugleich als zurückgewonnenen Speicher an.

Die entsprechende Anzeige mag grafisch beeindrucken. Tatsächlich hat das Tool den Memory Manager aber umsonst strapaziert. Ein Großteil der von anderen Programmen benötigten Daten steckt jetzt in der Auslagerungsdatei und muss von dort zeitaufwendig eingelesen werden, sobald Sie in die entsprechende Anwendung zurückkehren.

Deshalb bedeutet Defragmentieren des Arbeitsspeichers sogar eine unnötige Mehrbelastung des Rechners und vernichtet Ressourcen, statt sie freizuschaufeln.