Basel II zwingt die Unternehmen zu mehr bürokratischem Aufwand, um ihnen anschließend dennoch den Zugang zu bezahlbaren Krediten zu versperren, so die Befürchtung vieler Firmenchefs. Diese Ängste sind nicht unbegründet, doch wer die Regeln kennt, kann sie besser für sich interpretieren. Sich von der eigenen Bank bewerten - "raten" - zu lassen ist nicht immer eine gute Idee. Aber fit zu sein für ein solches Rating bedeutet auch, Stärken und Schwächen der eigenen Firma genau zu kennen.
Fit für ein Rating und damit fit für Basel II werden Unternehmen vor allem mit Hilfe des richtigen Einsatzes von IT. Aber es kommt nicht nur auf die geeignete Technik an. Computerwoche Mittelstand zeigt Schritt für Schritt auf, wie Mittelständler mit dem gesamten Thema Basel II umgehen sollten.
1. Ohne Controlling geht nichts mehr
Gerade für Mittelständler ist dieses Thema noch immer ein Buch mit sieben Siegeln. Das wurde durch eine aktuelle Studie erneut bestätigt: Im Auftrag des Softwareanbieters Sage befragte das Beratungsunternehmen TechConsult mehr als 220 Entscheider aus Firmen mit bis zu 200 Mitarbeitern. Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Befragten setzt gar keine professionelle Software für das Controlling ein oder beschäftigt sich noch nicht mal mit diesem Thema. Doch Mittelständler, die einen Kredit von ihrer Bank haben wollen, werden in Zukunft nicht mehr drum herum kommen. Denn ohne Controlling ist kaum eine Basel-II-konforme betriebswirtschaftliche Planung, Steuerung und Kontrolle möglich. Und ohne die dabei ermittelten Zahlen kann weder die Bank noch ein externer Berater ein seriöses Rating durchführen.
Außerdem hilft ein systematisches Controlling dabei, genau zu wissen, wo man steht. Gerade wenn es dem eigenen Unternehmen - subjektiv - nicht so gut geht, kann das lebenswichtig sein, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Das noch immer gerne in diesem Zusammenhang verwendete Microsoft Excel stößt allerdings bei der detaillierten Analyse von Unternehmenszahlen schnell an seine Grenzen.