6. Ratingpreise vergleichen
Die Kosten des Ratings sollten in einer vernünftigen Relation sowohl zum Umsatz als auch zum Kreditbedarf stehen. Kleine Unternehmen brauchen keine teuren Ratings. Ebenso wenig sollten sie sich im Zusammenhang mit Basel II teure Hard- und Softwarelösungen aufschwatzen lassen. Immer dann, wenn ein hoch erscheinender Preis mit dem Hinweis auf "Basel-II-Sicherheit" gerechtfertigt wird, ist Misstrauen angebracht. Unternehmen sollten Investitionen tätigen, die die Effizienz der Firma verbessern. Dass man damit dann auch die Basel-II-Kriterien leichter erfüllen kann, kann ein willkommener Nebeneffekt sein - mehr nicht.
7. Erst nachbessern, dann Karten aufdecken
Wer durch ein erstes, preiswertes Rating Schwächen entdeckt hat, die die gewünschten Kredite mit hoher Wahrscheinlichkeit verteuern würden, sollte nicht sofort zu seiner Bank gehen. Besser ist es, erst mal nachzubessern. Und zwar zunächst dort, wo man mit vergleichsweise geringem Aufwand große Wirkung erzielen kann, etwa bei den Organisationsstrukturen oder beim Controlling. Erst wenn die gröbsten Schwächen ausgeräumt sind, empfiehlt sich der Gang zur Hausbank (vorausgesetzt, der Kreditwunsch kann so lange auf Erfüllung warten ...).
8. Selbstbewusst gegenüber der Bank auftreten
Im Zusammenhang mit Basel II versuchen die Banken viele Informationen abzufragen, die sie für das Rating gar nicht brauchen. Das ist ihnen zwar nicht verboten, aber der potenzielle Kreditnehmer braucht nicht unbedingt jede dieser Fragen zu beantworten. Vor allem, wenn eine langjährige Geschäftsbeziehung zwischen beiden besteht, sollte der Chef des mittelständischen Unternehmens selbstbewusst auftreten und zu Fragen, die ihm allzu indiskret erscheinen, eine Begründung verlangen.