Smart Workplaces

Wunsch oder Wirklichkeit? Moderne Arbeitskonzepte unter der Lupe

18.12.2017
Von 


Thomas Kuckelkorn leitet die interne und externe Unternehmenskommunikation sowie die Öffentlichkeitsarbeit bei BCT. Als Vorstandsmitglied mehrerer Arbeitskreise, sowie des Kompetenzbereichs ECM im Bitkom, beschäftigt er sich auch unternehmensübergreifend intensiv mit den vielen Facetten der Digitalisierung.

Was sich Unternehmen vom digitalen Arbeitsplatz versprechen

Den Wünschen der Mitarbeiter können sich Entscheider in Unternehmen natürlich nur bis zu einem gewissen Maß widersetzen. Steigerung der Mitarbeiterproduktivität, Freisetzung von Potenzialen durch Automatisierung, Kosteneinsparungen, Erhöhung der Attraktivität für technologieaffine Young Professionals – die Liste der Gründe, die aus Unternehmensperspektive langfristig für einen digitalen Arbeitsplatz sprechen, könnte beinahe beliebig fortgesetzt werden. Im Kern spielen diese Gründe wohl viel eher auch in ihrer Kombination eine entscheidende Rolle.

Der Mensch im Zentrum der Digitalisierung

Faktoren zur Kostensenkung sind für Unternehmen natürlich per se attraktiv. Jedoch darf die Bedeutung des Menschen nicht unterschätzt werden, schließlich steht er im Zentrum der Workplace-Modernisierung. Mitarbeiterproduktivität und -zufriedenheit ist ein Stück weit auch generationsabhängig.

Ältere drucken Dokumente beispielsweise nach wie vor lieber aus, als sie digital zu lesen und zu bearbeiten. Speziell die nachrückende Generation der Digital Natives, für die das Web, soziale Medien und digitale Zusammenarbeit längst zum Alltag gehören, stellt hingegen ganz andere Anforderungen an einen attraktiven Job.

Obwohl sich der Großteil der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen für flexible Arbeitsmodelle ausspricht, gilt es dennoch, auch weniger digital-affine Individuen mitzunehmen. Die große Herausforderung liegt also auch darin, verschiedene Generationen und Mentalitäten zu einem heterogenen Team zusammenzubringen und die Möglichkeiten der allumfassenden Digitalisierung strategisch optimal auszuschöpfen.

Ausblick

Selbstmanagement, Selbstentfaltung, Selbstdisziplin und Selbstvertrauen sind wichtige Eckpunkte der veränderten Arbeitswelt. Das neue Arbeiten bringt einen größeren Freiraum des Individuums mit sich. Unternehmen müssen ihren Angestellten damit möglicherweise auch ein höheres Maß an Offenheit und Vertrauen entgegenbringen.

Klar ist: Das klassische 9-bis-17-Uhr-Arbeitsmodell ist mittlerweile genauso überholt wie die traditionelle Bürotätigkeit. Produktives, zufriedenstellendes und zukunftsorientiertes Arbeiten ist schließlich eine Frage der Einstellung, kein Ort! Selbst Meetings, Besprechungen und Konferenzen - oft sehr zeitraubende und meist zwingend lokal verbundene Tätigkeiten - können mit einer entsprechenden Software für ein digitales Sitzungsmanagement digitalisiert werden.

Das bedeutet keineswegs, dass das ortsgebundene Büro künftig überflüssig wird, im Gegenteil: Es bleibt in evolutionär gewachsener Form für Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach wie vor das „Zentrum des Geschehens“.

Damit smarte Arbeitsplätze und –modelle eine noch gewinnbringendere Option für Unternehmen werden, sollten diese stets aus dem Blickwinkel einer übergreifenden Digitalisierungsstrategie betrachtet werden. Nur auf dieser Grundlage können zukunftsorientierte Konzepte verwirklicht werden, die die Fähigkeiten und Wünsche der Mitarbeiter mit dem eigenen Geschäftsmodell und den Unternehmenszielen in harmonischen Einklang bringen. (mb)