Sprach- und Schreibkompetenz

Wie KI die Kommunikation verbessert

12.11.2023
Von 
Justyna Walkowska ist Group Product Managerin bei Deepl und hat die Entwicklung des KI-Schreibassistenten Deepl Write bis zum Launch der Beta-Version betreut. Sie ist promovierte Informatikerin und gibt gelegentlich Vorträge auf den Tech-Bühnen der Welt.
Der Schriftverkehr stellt für Unternehmen sowohl extern als auch intern einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Wie Arbeitgeber mit KI Sprach-Skills fördern können, lesen Sie hier.
Jedes Schreiben ist wie eine Visitenkarte des Verfassers. Besondere Bedeutung hat das für die Außenwirkung von Unternehmen, die deshalb ihr Augenmerk auf die Sprach- und Schriftkompetenz ihrer Beschäftigten legen sollten.
Jedes Schreiben ist wie eine Visitenkarte des Verfassers. Besondere Bedeutung hat das für die Außenwirkung von Unternehmen, die deshalb ihr Augenmerk auf die Sprach- und Schriftkompetenz ihrer Beschäftigten legen sollten.
Foto: Gannvector - shutterstock.com

Ein Drittel ihrer gesamten Arbeitszeit verbringen Angestellte laut Studien der Unternehmensberatung McKinsey durchschnittlich mit schriftlicher Kommunikation. Für viele Berufsgruppen ist das wahrscheinlich sogar noch eine konservative Angabe, denn Berufsgruppen wie Ingenieure verbringen sogar sieben bis acht Stunden pro Tag mit Gesprächen, Lektüre und Schreibarbeit. Selbst Ärzte wenden ein Drittel ihres Arbeitstages für schriftliche Aufgaben auf.

Die Quintessenz: Ganz gleich, wie vielfältig die heutige Berufslandschaft auch ist, die allermeisten Jobprofile haben einen gemeinsamen Nenner. Und der ist das Verfassen von aussagekräftigen und fehlerfreien Texten. Es geht um geschäftliche E-Mails, interne Kommunikation, Kundenpräsentationen und mehr. Schreibkompetenzen sind somit Umsatztreiber, Sprossen auf der Karriereleiter oder Mittel zur Teamführung.

Ein weiteres konkretes Beispiel ist der Technologiesektor: Mit wachsender Berufserfahrung ändern sich in der Regel die Aufgaben der Data Scientists, der Software-Entwickler oder der KI-Experten. Es steht dann weniger Coding und mehr Management auf dem Programm. Im Umkehrschluss bedeutet das, die schriftliche Kommunikation - egal, ob intern oder extern - nimmt deutlich zu. Da diese Aufgabe jedoch selten fester Bestandteil der Ausbildung war, können Effizienz- und Qualitätsverluste die Folge sein.

Somit ist es für jedes Unternehmen ungemein wichtig, die Effizienz und Qualität beim Schreiben verschiedener beruflich relevanter Texte zu erhöhen. Folgende Arguemte sprechen besonders dafür:

Reputation schläft nicht

Externe E-Mails, Präsentationen, Studien und Analysen sind nicht weniger als Visitenkarten des Unternehmens. Jedes Schriftstück spiegelt für Kunden und Partner (bestehende wie potenzielle) die Arbeitsweise des federführenden Unternehmens wider. Wie sorgfältig arbeitet die Firma? Zeugen Rechtschreib- und Grammatikfehler von unprofessionellem Arbeiten? Oder lässt die Ausdrucksweise auf ein eloquentes, fachlich hervorragendes Team schließen?

E-Mails und Betreffzeilen - der Teufel steckt im Detail

Es klingt banal, aber die Betreffzeile ist das Schlüsselelement für eine erfolgreiche E-Mail: Laut Zippia öffnen 47 Prozent der Empfänger E-Mails ausschließlich darauf basierend. Und ist die Mail erst einmal geöffnet, können Nuancen in den Formulierungen und der Struktur zum sofortigen Leseabbruch führen - oder eben die volle Aufmerksamkeit für den Inhalt erregen. Damit haben vermeintliche Kleinigkeiten wie aussagekräftige Formulierungen und lebendige Sprache einen direkten Einfluss auf den Geschäftserfolg.

Wie ein guter Schreibstil die Produktivität befeuert

Der Schreibstil, allen voran eine klare Ausdrucksweise, bestimmen maßgeblich die Produktivität innerhalb eines Teams und in der Zusammenarbeit mit externen Partnern und Kunden. Nur wenn man in der Lage ist, die Feinheiten einer Aufgabe oder die zugeteilten Verantwortungen der betroffenen Personen in der Muttersprache oder der immer weiter verbreiteten englischen Unternehmenssprache passgenau zu kommunizieren, kann man eine schnelle und korrekte Umsetzung erwarten und die Risiken auf Unklarheiten minimieren.