Sprach- und Schreibkompetenz

Wie KI die Kommunikation verbessert

12.11.2023
Von 
Justyna Walkowska ist Group Product Managerin bei Deepl und hat die Entwicklung des KI-Schreibassistenten Deepl Write bis zum Launch der Beta-Version betreut. Sie ist promovierte Informatikerin und gibt gelegentlich Vorträge auf den Tech-Bühnen der Welt.

Zeit ist Geld - auch in der Kommunikation

Passend dazu belegte der Unternehmensberater und Buchautor Josh Bernoff bereits 2016: Monetäre (und zeitliche) Ressourcen, äquivalent zu sechs Prozent der gezahlten Gehälter eines Unternehmens, werden dazu investiert, um geschriebenes Material verständlich zu machen. Diese Zahl dürfte sich ob der steigenden Menge potenzieller schriftlicher Kommunikationskanäle bis heute weiter erhöht habe. Zudem schätzt der Sprachexperte William DuBay, dass schlechte Kommunikation fast 40 Prozent der Projektmanagement-Ressourcen eines Unternehmens ausmacht. Gute schriftliche Kommunikation ist somit wortwörtlich bares Geld.

KI-Technologien als digitale Helfer

Die Beispiele zeigen: Die positiven wie negativen Auswirkungen von Sprach- und Schreibfertigkeiten sind greifbare Faktoren. Sie haben einen knallharten Effekt auf die tägliche Arbeit und das Unternehmen. Dementsprechend sollte für Wirtschaftsentscheider klar sein, dass Maßnahmen zur Förderung sowie weiteren Verbesserung der Sprachfähigkeiten der Belegschaft einen geldwerten Vorteil haben. Doch wie? Schließlich sind entsprechende Fortbildungskurse, gerade für Unternehmen mit größeren Mitarbeiterzahlen, teuer - zudem zahlen sie sich erst über einen langen Zeitraum aus. Eine schnelle(re) Lösung - künstliche Intelligenz.

KI-basierte Übersetzer beispielsweise brechen Sprachbarrieren auf, indem die neuronalen Netze selbst kleinste Eigenheiten einer Sprache im Gesamtzusammenhang verstehen - und so entsprechend geeignete Formulierungen in der Übersetzung wählen. Maschinell übersetzte Texte gleichen in der Qualität denen professioneller Übersetzungsagenturen, sind dabei aber um ein Vielfaches preiswerter und schneller.

Zudem hilft die Technik, die schriftliche Kommunikation der Anwender, also jedes Mitarbeitenden eines Unternehmens, zu verbessern. Dafür überprüft sie die Grammatik, Rechtschreibung und Stil eines Textes und schlägt im Handumdrehen Synonyme und alternative Formulierungen vor. Dabei erkennt das KI-Verfahren feinste kontextuelle Nuancen und hilft, automatisiert Texte verständlicher, flüssiger, pointierter oder lebendiger zu verfassen.

Ähnlich wie bei den gängigen Übersetzungs-Tools wird der zu verbessernde Text in eine Maske eingegeben; die Vorschläge für Optimierungen des Textes erscheinen dann mit einem Klick in einer neben gestellten Maske. Die Nutzer nehmen Vorschläge an oder lehnen sie ab und verbessern so innerhalb weniger Minuten den Schreibstil und den Wirkungsgrad ihrer Texte. Mit End-to-End-Verschlüsselung und durch umgehende Löschung der eingegebenen Texte stellen die Anbieter sicher, dass die verarbeitenden Daten jederzeit geschützt und nicht unwissentlich missbraucht werden.

Für Unternehmen, deren Mitarbeitende auf internen und externen Schriftverkehr angewiesen sind, bieten solche Tools eine kosteneffiziente und sichere Möglichkeit, die Belegschaft bei einer Aufgabe zu unterstützen, die zwar alltäglich anfällt, in den seltensten Fällen aber das volle Potenzial ausschöpft. Der Unternehmenswert kann langfristig gesteigert und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöht werden.