5 Persönlichkeitstypen

Wie Arbeitgeber Vielfalt in hybriden Teams richtig nutzen

04.01.2024
Von 
Nina Koch ist Director Customer Success, Central Europe bei Slack.
Detektiv, Netzwerker, starker Kommunikator, Nomade, Problemlöser – für Unternehmen lohnt es sich, genau hinzuschauen, wie es Teams zusammensetzt, wenn es innovativ bleiben will.
Ok, nett sollte jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sein, aber darüber hinaus sollten Arbeitgeber schon genau hinschauen, wie sie ihre Teams zusammensetzen.
Ok, nett sollte jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sein, aber darüber hinaus sollten Arbeitgeber schon genau hinschauen, wie sie ihre Teams zusammensetzen.
Foto: Heiko Kueverling - shutterstock.com

In den vergangenen Jahren hat sich die Arbeitswelt grundlegend verändert und damit auch die Arbeitspersönlichkeiten, die heute als Arbeitnehmer tätig sind. Auf welche fünf übergreifenden Gruppen es dabei ankommt, identifiziert der Workplace Personas Survey von Slack in Zusammenarbeit mit YouGov.

Dafür wurden weltweit über 15.000 Büroangestellte befragt - 2072 davon in Deutschland. Die Persönlichkeiten unterscheiden sich in Bezug auf Kommunikation, Arbeitsstil und Einstellung zu neuen Technologien. Sie bilden nicht nur die Grundlage für eine erfolgreiche Teamzusammenstellung, sondern liefern auch Einblicke in die Bedürfnisse und Präferenzen, die für eine effektive Zusammenarbeit entscheidend sind.

Ein einzigartiges Ökosystem kreieren

Jeder Mensch bringt ein individuelles Set an Erfahrungen, Fähigkeiten und Überzeugungen mit, die unsere Persönlichkeit prägen - im Privaten wie auch im beruflichen Kontext. Ein Team ist daher nicht nur eine Ansammlung von Individuen, sondern ein einzigartiges Ökosystem von Persönlichkeiten, Kompetenzen und Arbeitsweisen. Um das volle Potenzial ihrer Teams auszuschöpfen und die Teamchemie hoch zu halten, sind Führungskräfte gut beraten, ein tiefgreifendes Verständnis für die vielfältigen Persönlichkeitstypen innerhalb ihrer Belegschaft zu entwickeln.

Des Weiteren bedarf es einer gemeinsamen Basis und technologischer Lösungen, die eine reibungslose Zusammenarbeit im Zeitalter hybrider Arbeitsformen ermöglichen. Auf diese Weise schaffen Unternehmen ein integratives Arbeitsumfeld, steigern die Teamproduktivität und meistern den Weg der digitalen Transformation wirkungsvoll.

Auf diese fünf Arbeitspersonas kommt es im New Normal an

1. Die Detektive

Die Detektive fallen besonders durch ihre investigative Natur und zuverlässige Art auf. Sie gelten als die markanteste Arbeitspersönlichkeit der Studie. Weltweit identifizieren sich 30 Prozent der Befragten als Detektive, in Deutschland sind es sogar 33 Prozent. Dieser Persönlichkeitstyp zeichnet sich durch sein Bedürfnis nach Wissen aus, das er bereitwillig sucht und mit dem Team teilt. Getrieben von Neugier und dem Willen, Ergebnisse zu erzielen, beschreiben sich 96 Prozent der deutschen Detektive als organisiert.

2. Die Netzwerker

Netzwerker zeichnen sich durch ihre hohe Kommunikationskompetenz aus. Es fällt ihnen leicht, sich auf unterschiedliche Kommunikationssituationen einzulassen, wie zum Beispiel spontane und informelle Video-Calls. Im Team werden sie als unkomplizierte Gesprächspartner wahrgenommen. Diese Arbeitspersönlichkeit ist sehr kollaborativ, macht sich ständig Notizen und gibt diese gerne weiter, um den kollektiven Erfolg des Teams zu fördern. Weltweit identifizieren sich 22 Prozent aller Büroangestellten als Netzwerker - in Deutschland sind es 26 Prozent.

3. Die Nomaden

Nomaden bevorzugen es, von verschiedenen Orten aus und zu unterschiedlichen Zeiten zu arbeiten. Sie sind kontaktfreudig und es fällt ihnen nicht schwer, Beziehungen auch virtuell zu etablieren. Weltweit identifizieren sich 22 Prozent der Befragten als Nomaden, in Deutschland sind es 20 Prozent. Für diese Arbeitspersönlichkeit ist zeitliche und örtliche Flexibilität das A und O für ihren beruflichen Erfolg. Mit App-Versionen ihrer Tools bleiben sie auch mobil vernetzt, können Fragen klären, Projekte überwachen und mit asynchronen Audio- und Videoclips bleiben sie bei unterschiedlichen Arbeitszeiten oder Standorten verbunden, ohne Kollegen außerhalb der Arbeitszeit zu stören.

4. Die Expressionisten

Expressionisten zeichnen sich durch eine starke Vorliebe für weniger formelle Kommunikation aus. Sie setzen im Arbeitsumfeld bevorzugt auf die Verwendung von Emoji, GIFs und Memes, um so ihre Persönlichkeit zu unterstreichen und um sicherzustellen, dass ihre Botschaften unmissverständlich zu interpretieren sind. Eine Eigenschaft, die in der digitalen Kommunikation innerhalb von Teams vorteilhaft sein kann. Weltweit identifizieren sich lediglich zehn Prozent der Befragten als Expressionisten, in Deutschland sind es sogar nur sechs Prozent.

5. Die Problemlöser

Problemlöser zeichnen sich durch eine tiefe Abneigung gegen repetitive Aufgaben aus und sind Meister der Automatisierung. Im Streben nach Effizienz suchen Problemlöser nach Tools zur Steigerung der Produktivität, teilen Tipps und Tricks zur Optimierung von Arbeitsprozessen und zeichnen sich durch eine Affinität für Künstliche Intelligenz aus. Weltweit identifizieren sich 16 Prozent der Befragten als Problemlöser, in Deutschland sind es 15 Prozent.

Einstellung zu neuen Technologien - eine Frage der Weiterbildung

Trotz der fortschreitenden Digitalisierung ist noch nicht jede Arbeitspersona gleichermaßen technikaffin. Die Einstellung von Mitarbeitenden gegenüber neuen Technologien variiert stark je nach Alter und Arbeitsstil. Vor allem in Führungspositionen und unter den jüngeren Mitarbeitenden überwiegt eine optimistische Grundhaltung. 48 Prozent aller befragten Problemlöser und 48 Prozent der Expressionisten sind besonders begeistert von Künstlicher Intelligenz (KI), da sie ihre Produktivität steigert.

Die Studie hebt aber auch hervor, dass Ängste und Vorbehalte gegenüber neuen Technologien wie KI existieren. Die Befragten geben an, sich überwältigt zu fühlen, da sie nicht genug Zeit haben, sich mit den neuen Gegebenheiten und Entwicklungen vertraut zu machen (17 Prozent) oder weil der Lernprozess als zu schwierig empfunden wird (acht Prozent). Regelmäßige Weiterbildungen spielen hier eine entscheidende Rolle, werden allerdings noch nicht überall umgesetzt. Nur knapp die Hälfte aller Befragten gibt an, dass sie in ihrem Unternehmen alle erforderlichen Weiterbildungsmaßnahmen erhalten. Führungskräfte sind daher gefordert, aktiv auf Schulungen und Trainings zu setzen.

Vielfalt als Innovationstreiber

Die fünf im Workplace Personas Survey identifizierten Arbeitspersönlichkeiten zeigen, dass es keine universelle Herangehensweise für Kollaboration gibt - erfolgreiche Teamführung erfordert die Anerkennung und Wertschätzung individueller Stärken. Technologische Lösungen, wie sie moderne Produktivitätsplattformen bieten, sind eine ideale Basis, um die vielfältigen Kommunikationspräferenzen und Arbeitsstile der Teammitglieder zu verbinden. So ermöglichen sie nicht nur eine nahtlose Zusammenarbeit im hybriden Arbeitsumfeld, sondern fördern auch eine integrative Unternehmenskultur, die die individuellen Fähigkeiten der Angestellten schätzt und nutzt.

Fest steht: Vielfalt, Technologie und kontinuierliche Weiterbildung sind die Schlüssel zu einer zukunftsorientierten Unternehmenskultur. Nur durch die intelligente Integration dieser Elemente können Unternehmen nicht nur den aktuellen Herausforderungen begegnen, sondern auch die Weichen für eine innovative und erfolgreiche Zukunft stellen.