Wenn schon ihr eigentliches Programm kostenlos ist, möchten viele Freeware-Entwickler zumindest auf anderen Wegen den einen oder anderen Euro verdienen. Dafür wurde die Adware erfunden - Werbeprogramme, zumeist in Form von Toolbars für den Web-Browser, die den Nutzer mit Werbebannern und Website-Verweisen zumüllen, um auf diese Weise das Geld für die Entwicklung des Programms wieder hereinzuholen. Häufig sind es aber auch gar nicht die Entwickler selbst, sondern Betreiber von Download-Plattformen, die Freeware in einer "Adware-gepimpten" Variante anbieten.
Meist gibt es dann die Option, gegen die Zahlung eines bestimmten Betrags die Adware zu deaktivieren und das "Freeware"-Tool fortan ohne Einschränkungen und lästige Werbung zu nutzen. Wer jedoch bereits während der Installation der Freeware aufpasst, kann meist ganz verhindern, dass die Adware überhaupt installiert wird. In sehr vielen Fällen ist deren Installation nämlich optional - wenn beim Installationsvorgang richtig aufgepasst und ein bestimmter voreingestellter Haken entfernt wird.
Beachten Sie: Keine der in diesem Artikel aufgeführten Tool-Aufstellungen erhebt einen Anspruch auf Vollständigkeit. Auch liefert längst nicht jede Downloadquelle das entsprechende Tool im "Adware-Paket" - häufig sind zumindest die Ursprungsseiten der Anbieter ausgenommen. Dass bestimmte Tools in den folgenden Aufstellungen auftauchen, hat deshalb nicht zwangsläufig zu bedeuten, dass die Tools respektive ihre Entwickler unseriös sind.
Ask Toolbar - ungefragt und ungewollt
Die derzeit "beliebteste" Adware am Markt ist die "Ask Toolbar". Diese nervtötende Suchleiste, die sich in alle installierten Browser schreibt, als Standardsuchmaschine festlegt und weitere Einstellungen an der Default-Startseite vornimmt, wird in einigen Quellen im Paket mit diversen kostenlosen Tools aus dem Web angeliefert. Achten Sie bei der Installation der folgenden Programme also darauf, im Fall der Fälle den entsprechenden Haken während des Installationsvorgangs zu deaktivieren:
Absolute Uninstaller
BitTorrent
BurnAware Free
ClamWin
COMODO Internet Security
CPU-Z
CSmenu
CutePDF Writer
Foxit Reader
Glary Utilities
Gom Player
HWMonitor
Image Tuner
ImgBurn
Immunet
ISO Workshop
Java
Miro
Nero Free
PC Wizard
PDF-XChange Viewer
PhotoFiltre
Quick StartUp
Quicksys RegDefrag
RarZilla Free Unrar
Registry Repair
Trillian
Wie Sie die Ask Toolbar wieder entfernen, erfahren Sie in dieser umfangreichen Anleitung auf Browserdoktor.de.
Open Candy - alles andere als süß
Was sich vielleicht wie eine kleine Nascherei anhört, ist in der Realität eine Software-Empfehlungsprogramm: Open Candy. Es selbst dient oft nur als Installations-Plugin, um darüber weitere Adware auf den Rechner zu holen.
Ab und an wird Open Candy aber auch selbst unbemerkt auf dem Rechner installiert - achten Sie deshalb bei Tool-Installationen auf ein unscheinbares rosa-weißes C-Symbol in Form eines angebissenen Schokoladenstückchens (siehe Bild) - das Zeichen für das, was Ihnen gleich blühen wird. So ist bei manchen Downloadquellen für die folgende Programme erhöhte Vorsicht geboten:
- Avast Free Antivirus
In manchen Quellen für die avast-Antiviren-Suite lauert Open Candy mit im Download-Paket. Gerade bei großen Download-Portalen von Drittanbietern ist Vorsicht geboten - wie bei allen Tools, die nun folgen... - CDBurnerXP
Das kostenfreie Brennprogramm gibt es auch in einigen Adware-Versionen mit Open Candy. Am besten schon vor dem Herunterladen auf entsprechende (versteckte) Hinweise wie ein rosa-weißes "C"-Symbol achten. - CrystalDiskInfo
Das Festplatten-Prüfprogramm liest die SMART-Informationen aus. Äußerst praktisch, um die Lebensdauer von Laufwerken im Blick zu behalten - äußerst nervig, wenn gleichzeitig Adware mit auf den Rechner kommt, wie bei einigen unseriösen Downloadquellen. - CrystalDiskMark
Vom gleichen Anbieter ist dieses Benchmarking-Tool, das in der Regel ebenfalls adware-frei ist - es sei denn, Sie besorgen es sich an der falschen Stelle. - DarkWave Studio
Das Programm für digitalen Audioschnitt ist in manchen Quellen mit Open Candy-Adware "verseucht". - Dexpot
Gleiches gilt für dieses Tool, mit dem sich virtuelle Windows-Desktops einrichten lassen. - Driver Sweeper
Wer viel installiert und deinstalliert oder viele Jahre lang dasselbe System nutzt, kennt das Problem: Häufig bleiben Rückstände von Treibern und längst entfernten Programmen auf dem Rechner zurück. Driver Sweeper entfernt sie - aber passen Sie auf, dass Sie sich mit dem Tool nicht gleichzeitig neue unerwünschte Tools aufs System laden. - MediaInfo
MediaInfo liefert technische und zusätzliche Tag-Informationen über Ihre Video- oder Audiodateien. Open Candy könnte da nur stören. - Photobie
Fotos bearbeiten und Alben erstellen - besser aber Adware-frei. - SUPER
Der kostenlose Videokonverter unterstützt fast alle gängigen Formate. Entsprechend umfangreich, richtet sich das Tool eher an Fortgeschrittene und Profis. Die wiederum sollten so versiert sein, dass sie den Avancen von Open Candy widerstehen. - Sweet Home 3D
Sweet Home 3D ist ein frei erhältlicher Innenraum Planer des ihnen beim Einrichten ihrer Wohnung hilft - auf einem 2D-Plan mit 3D-Ansicht. Und Sie wollen Ihre neue Wohnung doch nicht gleich schon wieder mit Werbebannern tapezieren, oder? - WebShot
Wer Screenshots von einer ganzen Website machen möchte, muss zu eigenen Programmen greifen, die den Inhalt auch über den sichtbaren Bereich hinaus erfassen. Mit WebShot schaffen Sie das. Open Candy brauchen Sie dafür keinesfalls. - WinSCP
Der kostenlose FTP- und SFTP-Client für Windows hilft bei der sicheren Datenübertragung. Es gibt also keinen Grund, hier während der Installation unsichere Adware zuzulassen.
Wie Sie OpenCandy wieder entfernen, erfahren Sie in dieser umfangreichen Anleitung auf Browserdoktor.de.
Auch Google ist dick im Adware-Geschäft
Einige besonders beliebte Freeware-Tools haben die Google-Toolbar im Gepäck. Die Google-Suche, ein Google-Plus-Konto und weitere Google-eigene Funktionen immer im Blick zu haben, mag für Google-Nutzer zwar praktisch sein - wer sie braucht, hat die Toolbar aber meist sowieso schon aktiv installiert und benötigt sie nicht "huckepack" mit anderer Freeware. Passen Sie also bei folgenden Tools auf, dass Sie die Google-Toolbar nicht ungewollt mitinstallieren:
Adobe Flash Player
BitComet
Defraggler
FlashGet
IrfanView
PC Tools Spyware Doctor
PC Tools Firewall Plus (zusätzlich zur Google-Toolbar wird die Adware "Threatfire" angeboten)
PC Tools ThreatFire
Skype
Wie Sie die Google-Toolbar wieder entfernen, erklärt Google auf seinen Support-Seiten.
Bing, Bing - Bling, Bling
Die Google-"Konkurrenz", die zumindest in Deutschland kaum jemand nutzt, kommt aus Redmond und heißt Bing. Auch die Microsoft-Suchengine bietet eine eigene Toolbar an, die in vielen Freeware-Paketen enthalten ist. Bing mag es zwar weitaus nötiger haben, sich unter den Nutzern zu verbreiten als Google - angenehm ist es aber ebenfalls nicht. Folgende Freeware ist betroffen:
PicPick
RapidTyping
Spider Player
Unlocker
µTorrent
Vista Codec Package
Win7codecs
XP Smoker
Wie Sie die Bing-Toolbar wieder entfernen, lesen Sie auf den Support-Seiten von Microsoft.