Das automatische Software-Getriebe

Web-Services ändern das Business

25.09.2002

Bei der Infrastruktur haben sich zwei Lager gebildet. Auf die J2EE (Java 2 Enterprise Edition)-Plattform von Sun Microsystems stützen sich unter anderem Bea und IBM. Auf der anderen Seite steht Microsoft mit der „.Net“-Initiative. Voraussetzung ist jedoch, dass beim Einsatz eines „.Net“-Servers die Datenbank ebenfalls von Microsoft stammt. Problematisch dürften IT-Entscheider die Windows- typischen Sicherheitsmängel finden. Viren wie „Nimda“ richteten voriges Jahr Schäden in Milliardenhöhe an, und Microsoft habe damit, wie Deutschland- Chef Kurt Sibold einräumt, zumindest ein „Image-Problem“.

 

 

 

 

 

Das gilt nicht für SAP. Der deutsche Riese hat sich im letzten Oktober bei der Unternehmens- Software auf Web-Services festgelegt. Das Business-Programmpaket Mysap soll im Laufe des Jahres mit Web-Services-Technik auf der Basis von J2EE erhältlich sein; zudem baut SAP einen UDDI-Verzeichnisdienst auf. Konkurrent Baan ist ebenfalls nicht untätig und arbeitet mit Iona an einer Erweiterung der eigenen Anwendungen. Und mit seiner Entwicklung Dynamic-Services gesellt sich auch Oracle zum Anbieterkreis.

Technische Probleme, auch solche in puncto Sicherheit, wird man in den Griff bekommen, da sind sich die Experten sicher. Die Hürde liegt für Exec-Mann Philippi allerdings bei den IT-Entscheidern: „Man muss sich erst an den Gedanken gewöhnen, Software über das Netz zu verteilen.“ (uk) 

* Patrick Goltzsch ist freier Journalist in Hamburg.