Co-Innovation

Web 2.0 macht den Kunden zum Scout und Entwickler

26.04.2011
Von 
Bernd Seidel ist freier Journalist und Coach in München.
Audi tut es, BMW ist dabei, Melitta hat es erfolgreich ausprobiert und Swaroski den Nutzen erkannt: Sie alle nutzen die "Kreativität der Crowd" im Web 2.0
Das Web 2.0 verlängert Innovationsprozesse in die "Croud".
Das Web 2.0 verlängert Innovationsprozesse in die "Croud".
Foto: Fotolia, Argus

Viele Unternehmen verstehen ihre Kunden zunehmend als Scouts und binden sie frühzeitig in Entwicklungsprojekte mit ein, so beobachtet der Kommunikationsstratege Ossi Urchs. Besonders interessant seien dabei die Millionen User, die sich mittlerweile auf Social Networks wie Twitter, Facebook, Youtube und Co. tummelten.

Laut einer aktuellen Allensbacher Computer und Technik Analyse (Acat) sind rund 40 Prozent der Internet-Nutzer in den Plattformen des Web 2.0 unterwegs - jeder zweite davon regelmäßig. Dass es sich für die Unternehmen auszahlt, wenn sie sich hier engagieren, belegen die Managementberater von McKinsey: Unter der Überschrift "Web 2.0 Finds its Payday" legten sie Anfang 2011 ihren Befund vor:

Von weltweit 3.249 befragten Führungskräften gaben zwei Drittel an, Online-Medien geschäftlich zu nutzen. Mit 40 beziehungsweise 30 Prozent liegen Social Networks und Blogs dabei auf den vorderen Plätzen. Unternehmen, die sowohl intern als auch extern mit Web 2.0 arbeiten, verbuchten größere Marktanteile und höhere Margen, fanden die Berater heraus. Je intensiver die Nutzung, desto reicher die Ernte.

BMW zapft Community-Wissen an

Mit dem Ideenwettbewerb "Tomorrow‘s Urban Mobility Services" zapfte die BMW Group im Rahmen ihrer Innovationsinitiative "Co-Creation Lab" das Wissen und die Kreativität ihrer Community an. Beim Co-Creation Lab handelt es sich um eine virtuelle Plattform für alle, die an Automobilthemen interessiert sind.

Der erste Aufruf zu "Tomorrow‘s Urban Mobility Services" brachte Ideen rund um mobile Dienstleistungen in Ballungszentren von morgen hrvor. Insgesamt 497 Mitglieder der Plattform veröffentlichten 300 Ideen, die von mehreren Tausend Personen bewertet und kommentiert wurden. Der erste Platz d ging an Venugopal Panicker aus Indien, der das PMUP-Konzept entwickelte. Das Kürzel steht für "Pick me up please" und soll in Zukunft Fußgängern von der Straße aus Mitfahrgelegenheiten vermitteln. Die "Trip Cards", die Fahrer und Mitfahrer zusammenbringen, sind in Handys und Navigationssysteme einsetzbar.

IT Operations Day

Achtung: Die Digital Natives kommen!

Selbst die seriösesten Marktforscher sagen voraus, dass schon bis zum Ende dieses Jahrzehnts die Menschen privat über mehr als zwei Billionen Endgeräte vernetzt sein und in Echtzeit rund um die Uhr kommunizieren werden. Spätestens dann dürfte die „Generation Facebook“ als Mitarbeiter und Kunde denselben Service-Level erwarten, den sie in ihren privaten Netzwerken gewohnt ist.

Social Networks, Cloud Computing, Mobility – Was IT-Manager und Digital Natives voneinander lernen können. Am 12. Mai 2011 in Berlin: IT Operations Day - Die Digital Natives kommen!