Outsourcing, Beratung, Wartung

Was die Zukunft den Providern bringt

26.10.2011
Von 
Karsten Leclerque ist Principal Consultant - Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants) in München.

Der IT-Servicemarkt gesamt: Umsatz verschiebt sich

Rückblick: So wie die IT-Ausgaben insgesamt sind auch die Umsätze mit IT-Dienstleistungen im Jahr 2010 schwach gewesen. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass vor allem jene IT-Anbieter krisenresistent sind, die ein ausgewogenes Portfolio vorweisen können, inklusive eines signifikanten Anteils langfristiger Betriebsvereinbarungen.

Mittel- bis langfristig verschieben sich die Umsätze zugunsten des Outsourcing-Marktes.
Mittel- bis langfristig verschieben sich die Umsätze zugunsten des Outsourcing-Marktes.
Foto: PAC

Ausblick: Nach wie vor stehen Unternehmen vor der Herausforderung, Infrastrukturen und Anwendungslandschaften zu konsolidieren und zu modernisieren. Die aktuelle Entwicklung der IT-Ausgaben zeigt aber, dass Unternehmen vermehrt dazu bereit sind, jenseits der typischen Effizienzprojekte auch wieder solche Vorhaben zu starten, die Neues schaffen. Doch diese "Innovations-Budgets" werden nicht selten durch Kosteneinsparungen bei Standardprodukten und -dienstleistungen generiert. Ein großer Teil der aktuellen Investitionen hat nach wie vor das Ziel, mittelfristig die Gesamtkosten für IT zu senken. Hierzu sind Entscheidungsträger auch zunehmend bereit, Standards zu akzeptieren - und folgen damit vermehrt dem Cloud-Paradigma.

Cloud und andere Plattform-basierende sorgen für eine Konzentration der Dienstleistungen bei wenigen Anbietern, und sie machen manche Services sogar völlig obsolet. Trotz des großen Potenzials von Services, die sich rund um das Cloud Computing ergeben, wird in Summe die Nachfrage nach vielen der bislang bekannten klassischen Dienstleistungen abnehmen. Das trifft insbesondere die Anbieter von projektbasierenden Services.

Auch wenn es derzeit noch skeptisch Stimmen gegenüber dem Cloud-Konzept gibt, werden die Betriebsdienstleister (etwa Outsourcing-Spezialisten) von diesem Trend profitieren. Bezogen auf den gesamten IT-Markt inklusive Hard- und Softwaregeschäft werden die Umsätze mit konventionellen Hard- und Softwareprodukten in dieser langfristigen Betrachtung jedoch signifikant zurückgehen. Da der Bedarf an IT-Unterstützung aber nicht sinken, sondern steigen wird, vollzieht sich eine Verschiebung der Umsatzströme.

Hinzu kommt, dass die Konvergenz von IT und TK sowie die wachsende Bedeutung von IT für die meisten Produkte und Dienstleistungen den Markteintritt neuer Anbietergruppen forcieren. Das gilt etwa für Telekommunikationsbetreiber, Gerätehersteller oder Maschinen- und Anlagenbauer. Die klassischen Anbieter von Projekt- und Betriebsdienstleistungen müssen sich auf neue Konkurrenz einstellen.