Vorhersagen für 2011 "revisited"

Was aus Outsourcing-Trends wurde

14.05.2012
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Was aus Outsourcing-Trends wurde II

Mega-Merger zwischen US- und indischem ITO

Foto: Imageteam, Fotolia.de

Beobachter und Experten haben den Zusammenschluss zwischen einem namhaften indischen Outsourcing-Provider und einem multinational tätigen Outsourcing-Unternehmen aus den USA vorausgesagt. Dazu ist es bisher nicht gekommen.

China, Brasilien und Ägypten entern die Bühne

Ägypten hat in diesem Jahr für Schlagzeilen gesorgt, aber nicht im Hinblick auf das IT-Outsourcing. China und Brasilien boomen als Outsourcing-Provider für IT- und Business-Process-Services (BPO) - aber nur im jeweils heimischen Markt. Beide Länder sind derzeit nicht in der Lage, die von Unternehmen geforderten hochwertigen Services auch außerhalb ihrer Grenzen bereitzustellen.

Kleinere Outsourcing-Deals dominieren

In der Tat waren 2011 die Summen bei abgeschlossenen Outsourcing-Verträgen geringer als im Vorjahr. Große Deals mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Vertragsvolumen soll es erst wieder ab Mitte 2012 geben. Unternehmen warten erst einmal ab, wie Europa die Eurokrise bewältigt und ob Chinas Wirtschaft ins Wanken kommt.

Die "Schatten-IT" nimmt zu

Nicht bestätigt hat sich die These, dass Fachanwender die IT-Abteilung umgehen und massenhaft Public-Cloud-Services ohne deren Zustimmung nutzen und sich dadurch eine Schatten-IT im großen Stil etabliert. IT-Organisationen achten in der Regel auf alle IT-technologischen Aktivitäten im Unternehmen und verhindern durch Governance-Modelle unabgestimmte Cloud-Deals des Business.

Automatisierung soll Marge retten

Service-Provider verkaufen Automatisierungs-Tools an ihre Kunden, um Margen zu schützen: Dieser Trend setzt sich nur sehr langsam durch. Speziell bei komplexen Aufgaben und Prozessen ist eine Automatisierung problematisch.

Kunden akzeptieren Standard-Services

Laut Stephanie Overby wird hierbei viel Wind um nichts gemacht. Unternehmen würden standardisierte Services zwar akzeptieren, doch die meisten Anbieter sind nicht in der Lage diese umzusetzen, denn die Anforderungen des Business sind sehr komplex und individuell. Das wiederum erfordert ein hohes Maß an Customizing. Genau das ist auch eine Barriere für die allgemeine Cloud-Nutzung, die weitgehend standardisierte Prozesse voraussetzt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)