Das Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) sollte nach dem Willen seiner Erfinder Geschichte schreiben. Denn der Standard schlägt eine Brücke zwischen zwei Welten, die in der Telekommunikation bislang strikt getrennt waren: der klassischen Sprachkommunikation und dem Übermitteln von Daten. Doch der Eintritt in die neue Ära der Mobilkommunikation will nicht so recht gelingen, zumindest in Deutschland.
Während in anderen europäischen Ländern, wie etwa Großbritannien, Österreich und Italien, 3G-Services bereits verfügbar sind oder kurz vor der Einführung stehen, schieben die vier deutschen Betreiber den Start von UMTS immer wieder hinaus. T-Mobile beispielsweise rückte im August von dem Plan ab, rechzeitig zum Weihnachtsgeschäft den neuen Dienst und die dazu passenden Handys zu vermarkten. War noch im Januar die Rede davon, im dritten Quartal 2003 in 200 Städten mit 3G-Diensten an den Start zu gehen, revidierte T-Mobile-Vorstand René Obermann auf der Internationalen Funkausstellung 2003 in Berlin diese Absicht. Man könne derzeit keinen neuen Termin für den Start von 3G-Services in Deutschland nennen, so Obermann.
Netzbetreiber fordern Handy-Vielfalt
Ins gleiche Horn stieß Arun Sarin, CEO von Vodafone. "Solange UMTS-Dienste keine deutlichen Verbesserungen im Vergleich zu den vorhandenen 2,5G-Services auf Basis von GPRS (General Packet Radio Service) bieten, werden wir sie unseren Kunden nicht anbieten", sagte er im Oktober. Er ließ aber durchblicken, dass vermutlich erst im Herbst 2004 damit zu rechnen sei.