Hardware-Trends bei Server- und Client-Systemen

Vorsprung durch Technik

03.03.2005
Von Christoph Lange

Mit PCI-Express dagegen ist es zum Beispiel möglich, die bisher für SAP- oder Datenbank-Anwendungen eingesetzten 4-, 8- oder 16-Wege-Server durch Cluster aus mehreren kostengünstigeren Zweioder Vier-Wege-Systemen zu ersetzen. Denn die neue serielle Technologie stellt eine Bandbreite von derzeit bis zu 80 GBit/s für Datenübertragungen zur Verfügung. Hierfür werden 16 serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindungen auf einer Karte integriert. Künftig sind noch höhere Transferraten möglich, indem weitere Links hinzukommen. Die schnellste PCI-X-Variante erreicht dagegen lediglich 32 GBit/s. Von der höheren PCI-Express- Performance werden auch Grafikkarten und -anwendungen profitieren, da dieser Standard AGP ersetzen wird. Hersteller wie IBM, HP, Dell, Maxdata oder Sun bieten inzwischen verschiedene Modelle mit

PCI-Express-Slots an. Bislang verfügen diese Server nach wie vor auch über PCI- und/oder PCI-XSteckplätze. Damit lassen sich die bereits in einem älteren Server vorhandenen I/OKarten im neuen System weiter nutzen. PCI-Express ist zudem zu den meisten heutigen Anwendungen kompatibel, sodass die Kartentreiber in der Regel nicht neu geschrieben werden müssen. Für Stefan Pieper, Sprecher bei IBM, sind technische Neuerungen wie die 32/64- Bit-Hybrid-CPUs und schnellere I/O-Schnittstellen genau der richtige Weg: „Der Trend im Markt für Intel-Server zeigt klar in Richtung verbesserte Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit. Das ist es, was viele Kunden derzeit benötigen“, so Pieper. Trend zur Serverkonsolidierung In größeren Rechenzentren haben die so genannten Blade-Server ihren Siegeszug bereits angetreten. IDC prognostiziert für diese Servergattung bis 2008 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von über 50

Prozent. Laut den Marktforschern wird dann jeder vierte Server ein Blade-System sein. Auch in mittelständischen Unternehmen kann diese Alternative zu den klassischen Rack- oder Tower-Servern handfeste Vorteile bieten. So sinkt durch die Serverkonsolidierung der Platzbedarf drastisch. Ein einziges Rack kann hundert oder sogar mehr Server-Blades aufnehmen. Zudem lassen sich die Server mithilfe von zentralen Systemmanagementlösungen einfacher verwalten. Aufgaben wie Betriebssystem- und Anwendungsinstallation oder das Einspielen von Hotfixes erfolgen bei derartigen Systemen in der Regel sehr zeit- und damit kostensparend. Auf der CeBIT 2005 sind Blade-Server unter anderem bei Fujitsu Siemens (Primergy BX300 und BX600), IBM (eServer Bladecenter), Maxdata (Platinum Blade Server) und Sun (Fire B1600 Blade Platform) zu sehen. Fujitsu Siemens hat vor wenigen Wochen mit dem BX620 S2 eine neue Generation von Dual-Prozessor-Blades auf den Markt gebracht, die mit den Xeon-EM64T-CPUs für den

32/64-Bit-Mischbetrieb ausgestattet sind. Sie kosten ab 2900 Euro. Der Preis für ein komplettes Blade- Server-System hängt stark von Anzahl und Art der verwendeten Server-, Netzwerk- und Managementmodule ab. In der Regel dürften die Einstiegspreise bei mehreren zehntausend Euro liegen. Eine andere Möglichkeit, viele Server auf möglichst wenig Raum unterzubringen, bieten Virtualisierungslösungen, wie sie VMware mit dem GSX und ESX Server sowie seit einigen Monaten auch Microsoft mit dem Virtual Server 2005 anbieten. Diese Option kann auch für kleinere Unternehmen interessant sein, um auf einem physikalischen Server mehrere Anwendungen wie zum Beispiel Exchange Server und Webserver in eigenen virtuellen Betriebssystem-Umgebungen laufen zu lassen. Dies erhöht die Stabilität der jeweiligen Anwendungen deutlich und erhöht auch die Sicherheit, da sich der Webserver einfacher von den anderen Anwendungen abschotten lässt. Eine Konsolidierung mehrerer

physikalischer Rechner als virtuelle Maschinen auf einem leistungsfähigen Host-Server reduziert zudem die Verwaltungskosten, da nur noch ein Hardwaresystem gewartet werden muss. Leiser und sicherer Bei Desktop-PCs wird in Kürze der neue Formfaktor BTX (Balanced Technology Extended) Einzug halten, der das ATX-Format nach und nach ablösen soll. BTX bietet zum einen den Vorteil, dass sich aufgrund des Gehäuse- und Steckplatzdesigns die Hitze besser ableiten lässt. Dadurch reichen für die Kühlung schwächere Lüfter aus, die deutlich leiser sind. Unerträglich laute Arbeitsplatz-PCs dürften damit endgültig der Vergangenheit angehören. Zudem werden aufgrund des neuen Designs weniger Komponenten benötigt, wodurch sich die Systeme billiger herstellen lassen.

Für höhere Sicherheit steht ein neues Desktop-Label von Intel, das diejenigen Rechner tragen dürfen, die mit der auf Dual-Core-Technologie basierenden Pentium-CPU und mit der Sicherheitsarchitektur „LaGrande“ ausgestattet sind. LaGrande führt die Abarbeitung der Befehle im Arbeitsspeicher in einem gesicherten Bereich aus. Dies verhindert, dass Hacker Tastatureingaben protokollieren oder Buffer Overflows für Angriffe ausnutzen können. Auch bei der Anschaffung von Notebooks sollten Unternehmen auf hohe Sicherheitsstandards achten. Zu den Standardfunktionen zählen ein BIOS-Passwort und die Verschlüsselung der gespeicherten Daten. Dass nur berechtigte Personen auf das Notebook zugreifen können, lässt sich am besten mit Smartcards oder USB-Tokens sicherstellen. Einige Hersteller wie beispielsweise IBM haben