Hardware-Trends bei Server- und Client-Systemen

Vorsprung durch Technik

03.03.2005
Von Christoph Lange
Damit sich eine Investition in neue Server- oder Client-Hardware langfristig rentiert, sollten die Systeme möglichst zukunftssicher ausgelegt sein. Auf der CeBIT 2005 präsentieren die Hersteller eine ganze Reihe technischer Neuerungen, von denen einige für den Mittelstand besonders interessant sind.

NACH MEHREREN mageren Jahren ist das Geschäft mit Servern, PCs und Notebooks wieder in Schwung gekommen. Offenbar haben viele Unternehmen hier Nachholbedarf und stehen nun vor der Frage, welche Server- und/oder Client-Hardware sie anschaffen sollen. Die Hersteller bieten eine breite Palette an Lösungen an, die bei Servern von einfachen Einstiegsmodellen für ein paar hundert Euro bis zu Hochleistungsrechnern jenseits der 100 000-Euro-Grenze reicht. Auch für die Wahl des Clients sind unterschiedliche Optionen verfügbar, wobei die Entscheidung in den meisten Fällen zwischen klassischen Desktop- PCs, Notebooks oder Thin Clients getroffen werden dürfte. Welche Lösung für ein Unternehmen jeweils die beste Wahl ist, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Bei Servern sind die Performance, die Skalierbarkeit, die

Flexibilität und der Platzbedarf wichtige Kriterien. Der zuletzt genannte Punkt spielt auch bei Clients häufig eine Rolle. Wichtig ist in diesem Bereich zudem, dass die Systeme möglichst leise sein sollten. Bei mobilen Systemen stehen Mechanismen für einen wirksamen Zugangsschutz an erster Stelle. Eine besonders einfache und kostengünstige Verwaltung versprechen Thin-Client-Lösungen. Zukunftssicher mit Hybrid-CPUs Zu den wichtigsten technischen Neuerungen bei Servern für kleine und mittelständische Unternehmen zählen die neuen Hybrid- Prozessoren Xeon EM64T von Intel und Opteron von AMD, die sowohl 32-Bit- als auch 64-Bit-Anwendungen unterstützen. Dabei ist es möglich, wahlweise sowohl das Betriebssystem als auch die Applikationen im 32-Bit-Modus zu betreiben, nur das Betriebssystem auf 64 Bit umzustellen oder alles mit 64 Bit laufen zu lassen. Derartige Systeme sind für den Mittelstand sehr interessant, da sie aufgrund ihrer 64-Bit-Fähigkeit eine zukunftssichere Investition darstellen. Sie eröffnen einen sanften Migrationspfad für die schrittweise Umstellung auf 64-Bit-Anwendungen. Die Benutzer profitieren zudem davon, dass vorhandene 32-Bit-Applikationen im Mischbetrieb mit einem 64-Bit-Betriebssystem in den meisten Fällen schneller laufen dürften. Zudem sind Hybrid-Prozessoren deutlich billiger als „echte“ 64-Bit-CPUs. Mehr Power für die Anwendungen Server und Workstations mit der Hybrid-CPU von Intel sind inzwischen von den meisten Herstellern erhältlich und werden auf der CeBIT unter anderem bei IBM (eServer x226, x236, x336, x346), Fujitsu Siemens (Primergy TX und RX200 S2, TX und RX300 S2) und Maxdata (Platinum 1500 IR, 2200 IR, 3200

I) zu sehen sein. Die Einstiegspreise für derartige Server liegen unter 2000 Euro. Auch ein Besuch bei Sun lohnt sich: Hier sind die Server Sun Fire V20z und V40z sowie die Workstations W1100z und W2100z zu sehen, in denen die hybride Opteron-CPU von AMD verbaut ist. Sie lassen sich sowohl mit dem neuen Solaris 10 als auch mit Linux oder Windows betreiben. Die Preise beginnen bei etwa 2000 Euro für die kleineren Modelle. Robert Zwickenpflug, Produkt Manager bei Sun Microsystems Deutschland, empfiehlt: „Ein mittelständisches Unternehmen sollte in offene Systeme investieren, die ihn nicht auf einen Hersteller festlegen und die flexibel sind. Die Server sollten 64-Bit-fähig sein, weil viele Applikationen dies in Kürze verlangen werden. Gleichzeitig müssen 32-Bit-Anwendungen weiterhin laufen können, wofür Opteron-Systeme

ideal sind.“ Für Unternehmen, deren Anwendungen sehr hohe Anforderungen an die Server-Performance stellen, kann sich durchaus auch eine Anschaffung der schnelleren, aber auch teureren „echten“ 64-Bit- Systeme lohnen. Damit lassen sich beachtliche Leistungssteigerungen erzielen. Einstiegsmodelle wie der PE3250 von Dell mit einer Itanium-2-CPU sind bereits ab einem Grundpreis von etwa 5000 Euro zu haben. Bei Mehrwege-Systemen liegen die Preise jedoch deutlich höher. So kostet zum Beispiel der mit vier Itanium-2-CPUs ausgestattete Server Platinum 9000-4R von Maxdata gut 80 000 Euro. Leistungsfähige I/O-Schnittstellen Unternehmen mit hohen Anforderungen an die I/O-Leistung (Input/Output) des Servers sollten bei Neuanschaffungen darauf achten, dass das Motherboard bereits mit PCI-Express-Steckplätzen ausgerüstet ist. Denn mit der bisher eingesetzten parallelen PCI- beziehungsweise PCIX- Architektur kann es passieren, dass der Server zum Flaschenhals

wird, zum Beispiel wenn leistungsfähige externe Speichersysteme per 4-GBit/s-Fibre-Channel oder 10- GBit/s-Ethernet/iSCSI angebunden werden. Und auch in Cluster-Konfigurationen können die Serverzu- Server-Netzwerkverbindungen schnell einen Engpass darstellen.