Volkswagen-CIO Klaus-Hardy Mühleck: "VW hat das Prozesspotenzial erkannt"

04.08.2005
Seit Klaus-Hardy Mühleck im vergangenem Herbst CIO der Volkswagen AG wurde, weht ein neuer Wind durch die IT-Organisation des Automobilkonzerns. Mit ihm sprach COMPUTERWOCHE-Redakteur Robert Gammel . Was Klaus-Hardy Mühleck vorhat Audi-IT-Struktur auf den Gesamtkonzern übertragen; Aufbau einer Shared Service Organisation für die Region Asia/Pacific; Global Client einführen, weltweiten Kontrakt für Desktop-Services abschließen; Portalintegration, Single-Sign-on, Frontends vereinheitlichen; Integration von SAP-Instanzen; Fertigungsinformationssysteme der nächsten Generation planen.

CW: Was haben Sie als Erstes getan, nachdem Sie im vergangenen Herbst den CIO-Posten von Ihrem Vorgänger Dieter Schacher übernommen haben?

Mühleck: Die mit Dieter Schacher gemeinsam entwickelte und bei Audi auch schon in den Strukturen umgesetzte Strategie auf den gesamten Volkswagenkonzern übertragen. Das ist natürlich noch nicht abgeschlossen.

CW: Wie sieht die neue Struktur aus?

Mühleck: Es handelt sich dabei um eine Matrixorganisation. Zum einen haben wir neben mir als Konzern-CIO jeweils einen CIO für die Markengruppen Volkswagen und Audi sowie die Financial Services und einen für die Region Asia/Pazific installiert. Das sind Uwe Matulovic, Klaus Straub, Sven-Thorsten Huster und Trac Tang. Zusätzlich haben wir konzernübergreifende Kompetenzfelder aufgebaut.

CW:Wie sind die Kompetenzfelder organisiert?

Mühleck: Wir haben vier Process Integration Officers (PIOs) etabliert, die für die konzernweit definierten Kernprozesse sowohl die Prozesslandschaften als auch die IT-Systemportfolios verantworten. Die PIO-Struktur basiert auf insgesamt 21 Fachkompetenzfeldern. Im PIO-Bereich Produktionsprozesse gibt es beispielsweise die Fachkompetenzfelder CAD/CAM, virtuelle Techniken zur Fahrzeugentwicklung und Stücklisten-Management. Im Bereich Kundenauftragsprozess sind das unter anderem die Stücklistenauflösung und die Fabriksteuerung. Diese Kompetenzfelder wurden für den gesamten Konzern definiert, sind aber jeweils in einer Marke beheimatet. Dadurch stellen wir sicher, dass die Prozess- und Systemarbeit einheitlich läuft und nicht jeder Unternehmensbereich seine eigene Systemwelt aufstellt.