Volkssport Wardriving

11.11.2002
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Die Berliner Gruppe setzt dazu inzwischen Aufkleber ein. Bei günstiger Lage könnten informierte Anwender anschließend von einem nah gelegenen Cafe oder einer Pizzeria aus kostenlos im Internet surfen, so DocError. Den meisten Wardrivern geht es jedoch primär um das Aufspüren immer neuer ungesicherter Funknetze. Die Faszination gleiche der einer Modelleisenbahn, erläutert der Berliner, das Basteln mache mehr Spaß als das eigentliche Spielen mit den Zügen. Das Bewusstsein, möglicherweise gegen geltendes Recht zu verstoßen, ist kaum ausgeprägt.

Auch wenn viele IT-Security-Firmen versuchen, aus dem Thema Kapital schlagen, sind die meisten Wardriver harmlos, schätzt Monolith aus Ulm. So verfüge der Großteil von ihnen schlichtweg nicht über das erforderliche Wissen, um sich auch in ein Firmennetz einzuloggen und dort Schaden anzurichten.

Links

Monolith81.de Berlin Wardriving Group Worldwardriving.org Mobileaccess.de

Für den hauptberuflichen Systemadministrator selbst trifft dies nicht zu. Aber obwohl die Versuchung groß sei, Passwörter zu erschnüffeln und sich in firmeneigenen Intranets umzuschauen, versucht er „lediglich“, sein Wissen über WLANs experimentell zu erweitern. So gebe es ein Busunternehmen, das die Funknetztechnik in seinen Fahrzeugen einsetze, erzählt der Ulmer, vermutlich, um Daten wie Kraftstoffverbrauch, gefahrene Kilometer etc. an die Zentrale zu übermitteln.

Die Hardware versuche dabei ständig eine Funkverbindung zu einem WLAN seines Unternehmens aufzubauen. Ihn interessiere dabei etwa, was passiert, wenn man dem Bus dieses Netz vorgaukelt. Schaden anzurichten sei im Vergleich dazu uninteressant, erklärt Monolith.