Virtualisierung: Die Konkurrenz überlässt VMware nicht das Feld

10.09.2007

Zweitens dürften Microsofts Preisankündigungen VMware schockieren – und etliche Anwender in freudige Erwartung versetzen. VMM soll zu einem Preis von 499 Dollar pro physikalischem Server (unabhängig von der Zahl der virtuellen Maschinen, aber limitiert auf fünf Rechner) auf den Markt kommen. Eine einzige Lizenz von VMware Virtual Center kostet das Zehnfache. Außerdem will Microsoft ein Bundel aus VMM, Configuration Manager, MOM und anderen Produkten anbieten, das 860 Dollar pro Server kostet, allerdings wegen der notwendigen "Software Assurance" auf etwa den doppelten Preis kommen wird. Immer noch wenig im Vergleich zum VMware-Äquivalent "Infrastructure Enterprise Edition 3", das sich auf gut 6000 Dollar beläuft.

Das Signal ist klar: Am Virtualisierungsmarkt beginnen mörderische Preiskämpfe. Der Konkurrent aus Redmond mag technisch in mancher Hinsicht längst nicht so weit sein wie VMware. Aber viele Anwender werden das verschmerzen können und mehr Wert auf eine einfach zu administrierende homogene MS-Umgebung setzen – zum Leidwesen von VMware. "Microsoft kann locker die Margen der Rivalen wegfressen", erklärt IDC-Analyst Stephen Elliot gegenüber der "Financial Times Deutschland".

Besser als VMware stehen dem Redmonder Konkurrenzabwickler jene Wettbewerber gegenüber, die eine bessere Kostenstruktur haben, indem sie auf Open Source setzen. Neben Xensource ist das beispielsweise SWsoft. Dieses russisch-amerikanische Unternehmen bietet "Virtuozzo" an, eine Lösung, die Suns Containern ähnelt, demnächst aber auch mit Hypervisor-Technik arbeiten soll. Das aber wird wohl noch nicht mit der Virtuozzo-Version 4 Wirklichkeit werden – wie soeben ausgerechnet auf der VMworld zu besichtigen ist: Dort stellt SWsoft eine Betaversion seines Kernprodukts vor. (ls)