Virtualisierung: Die Konkurrenz überlässt VMware nicht das Feld

10.09.2007
Im Umfeld und sogar direkt auf der VMworld erhöhen Citrix-Xensource, Microsoft und SWsoft den Druck auf den Virtualisierungsmarktführer.

Gut und gerne 10.000 Besucher werden zur VMworld erwartet, die morgen in San Francisco beginnt. Damit ist der Gastgeber VMware zugleich Veranstalter der weltgrößten Fachmesse über Virtualisierung. Dessen Heimspiel wird jedoch nicht zu Null ausgehen: Im unmittelbaren Vorfeld und teilweise sogar als Partneraussteller auf dem Groß-Event präsentieren sie ihre Alternativen zum Marktführer.

Als solcher möchte VMware nicht hässlich erscheinen, schon gar nicht mit dem monopolistischen Image von Microsoft. "Wir wollen niemandem die Butter vom Brot nehmen", versichert Europa-Marketing-Leiter Martin Niemer. Was aber nicht ausschließt, dass sich VMware auf der VMworld zwei neue Produkte präsentiert, mit denen sich das Unternehmen direkt gegen Citrix in Stellung bringt (mehr zu den Neuankündigungen hier).

Aber man darf nicht vergessen, dass sich zuvor Citrix mit der Übernahme des VMware-Konkurrenten Xensource ebenfalls auf gegnerisches Terrain begeben und eine neue Situation am Virtualisierungsmarkt geschaffen hat. Xensource hat gleich noch ein Pfund mehr auf den Tisch gelegt: "XenExpress OEM Edition", präsentiert wenige Tage, bevor VMware mit dem "ESX Server 3i" ein ähnliches Produkt zur Integration von Hypervisor-Technik in Server-Hardware vorlegte.

Wenn zwei sich öffentlichkeitswirksam beharken, mochte der dritte Große im Virtualisierungsmarkt nicht unbeachtet am Rande stehen: Microsoft. Aus Redmond kam die Pressemitteilung, ab Januar nächsten Jahres gebe es eine Workgroup-Ausgabe des "Virtual Machine Manager 2007" (VMM) in Microsofts "System Center". Eine umfassendere Version gebe es ab dem ersten Quartal 2008 in einer Betaversion.

In Microsofts Ankündigung stecken zwei unschöne Nachrichten für VMware: Erstens wird VMM mit dem "Microsoft Operations Manager" (MOM) und mit dem "System Center Configuration Manager" – früher "Systems Management Server" (SMS) – eng verstrickt. Das heißt, mit VMM sollen Anwender auch virtuelle Maschinen steuern können, die aus VMware und Xen geschaffen wurden. Und darüber hinaus wird solch ein System dann außer den virtuellen auch noch die physikalischen Maschinen unter eine Management-Umgebung bringen. Das kann "VMware Virtual Center 2.0" nicht. Bei ihm bleibt die physikalische Umgebung Admin-Tools wie HPs "Openview" oder IBMs "Tivoli" beziehungsweise "Director" überlassen.