Viren schaden der IT am meisten

04.07.2006
Von Martin Seiler
Elektronische Schädlinge wie Viren und Würmer richten mehr Schaden an als jede andere IT-Bedrohung. Eine Virenschutzlösung gehört daher zur absoluten Pflichtausstattung in jedem Unternehmen.

Wenn einer der reichsten Männer der Welt einen Liebesbrief bekommt, dann muss das nichts Besonderes sein. Wenn dieser Mann aber Bill Gates heißt und an einem Tag gleich mehrere Liebesbriefe per E-Mail bekommt, dann steckt vielleicht mehr dahinter.

Hier lesen Sie …

  • wie sich Viren und Würmer als IT-Bedrohung entwickelt haben;

  • welche Gefahr von den elektronischen Schädlingen ausgeht;

  • welche neuen Trends zu beobachten sind;

  • wie sich Unternehmen am besten schützen können.

Eine internationale Befragung von Finanzdienstleistern durch Deloitte ergab, dass in den vergangenen zwölf Monaten mit Abstand die meisten Sicherheitsvorfälle auf das Konto von Viren und Würmern gingen.
Eine internationale Befragung von Finanzdienstleistern durch Deloitte ergab, dass in den vergangenen zwölf Monaten mit Abstand die meisten Sicherheitsvorfälle auf das Konto von Viren und Würmern gingen.

Tatsächlich war es alles andere als gewöhnlich, als der Microsoft-Boss im Mai 2000 in seinem "Outlook"-Postfach nach eigenem Bekunden "eine Menge" E-Mails mit dem Betreff " I LOVE YOU" fand. Denn Gates erhielt diese Nachricht nicht alleine: Sicherheitsexperten schätzen, dass etwa 55 Millionen Rechner weltweit E-Mails wie diese samt ihrem zerstörerischen Anhang empfingen. Zirka 2,5 bis drei Millionen PCs wurden dabei unter anderem in Mitleidenschaft gezogen, weil das Öffnen des Attachments durch den Anwender das Löschen von Bild- und Tondateien zur Folge hatte.

Für ähnliches Aufsehen sorgten weltweite Epidemien, die durch Schädlinge wie "Code Red", "Sircam", "Nimda", "Melissa", "Sasser", "Blaster", "Sobig", "Kournikova", "Nyxem", "Mytob", "Bagle" oder "Zotob" hervorgerufen wurden. Sie fügten der Weltwirtschaft einen exorbitanten Schaden zu, dessen Gesamthöhe sich nur schwer exakt beziffern lässt: Allein für das Jahr 2004 schätzten die Risikospezialisten der britischen Firma Mi2G den gesamtwirtschaftlichen Schaden auf 169 bis 204 Milliarden Dollar.

Zerstörung per Programm

Doch wie kommt es dazu? Im Allgemeinen funktionieren Viren und Würmer ziemlich ähnlich: Ein einmal freigesetztes Schadprogramm verbreitet sich auf eine Reihe von Systemen, schreibt sich dort in die Systemregistrierung und richtet je nach Programmierung einen bestimmten Schaden an, etwa durch das Löschen von Dateien. Häufig gehört auch das Deaktivieren von vorhandenen Virenschutzprogrammen oder das Nachladen von Schadcode, beispielsweise einem Keylogger, zum Repertoire.