Viele Server bilden ein abstraktes Großsystem

27.01.2005
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Administrations-Tools sollen jedoch mehr können, als automatisch Prozesse anzustoßen und Server zu switchen. Gleichzeitig müssen sie vor sich anbahnenden Problemen warnen. Und sie müssen den Administratoren Mittel an die Hand geben, sich bis zu den detaillierten Ursachen einzelner Probleme durchzuarbeiten. Die Komplexität des Gesamtsystems, die Menge der anfallenden Informationen und die Vielfältigkeit der Maßnahmen erfordern grafisch unterstützte Tools.

Grenzen der Freiheit

Solche Virtualisierungsmethoden funktionieren - leider in der Regel nur innerhalb einer Server-Klasse der einzelnen Hersteller. Hewlett-Packard nennt auf seinen Websites ausschließlich HP-Systeme als virtualisierbar. Big Blue erklärt in diversen Whitepapers immerhin, dass Virtualisierung im Grunde systemübergreifend und Betriebssystem-unabhängig angelegt sein muss.

Ein Sonderfall sind dabei die inzwischen weit verbreiteten Intel-basierenden 32-Bit-Server. Deren Prozessoren sind von Haus aus nicht partitionierbar, eine wichtige Eigenschaft für die Virtualisierung und ihr Ziel einer optimierten Server-Auslastung. Immerhin gibt es diverse Ansätze, dieses Defizit softwaretechnisch aufzuheben.

Microsoft hat im vergangenen Jahr den "Virtual Server" aufgelegt. Verbreiteter sind die Virtualisierungsprodukte "ESX-" und "GSX-Server" von VMware. Diese richten einen Layer zwischen der Hardware und dem Betriebssystem ein, wobei es sich um Windows, Linux oder Netware handeln kann. Die Hardware unterhalb des Layers lässt sich jederzeit ändern oder zu neuen Pools gruppieren. Die Applikationen nutzen die Gesamtressourcen nach Bedarf und nach Policies. Am konsequentesten und einfachsten lässt sich das mit Blade-Servern realisieren. Für sie gibt es auch die flexibelsten Administrations-Tools. (ls)